IGM fordert Milliardenfonds für mittelständische Wirtschaft

Bayerns Industrie ist mit vielen Problemen gleichzeitig konfrontiert: Energiepreiskrise inklusive des teuren Abschieds von fossilen Energien, unsichere Weltlage, Fachkräftemangel, technologischer Wandel. Die IG Metall tritt als Fürsprecherin des Mittelstands ein.
Eine Fahne mit dem Logo der IG Metall weht an einem Stand. © Heiko Rebsch/dpa/Symbolbild

Die IG Metall fordert im Landtagswahljahr einen bayerischen Transformationsfonds in Milliardenhöhe für kleine und mittlere Unternehmen. Der Fonds soll Mittelständler bei der Entwicklung neuer Produkte und Produktionsprozesse unterstützen. Das sagte der bayerische Bezirksleiter Johann Horn am Dienstag bei seiner Jahrespressekonferenz in München. Im Gegenzug für staatliche Förderung sollen sich Unternehmen insbesondere verpflichten, Standorte und Arbeitsplätze in Bayern zu erhalten. Das soll verhindern, dass Unternehmen staatliche Zuschüsse bekommen, um anschließend dennoch ins Ausland abzuwandern.

«Wir erwarten von der künftigen Landesregierung deutlich mehr politische Unterstützung beim Wandel der Industrie», sagte Horn. «Unser zentrales Ziel ist der Aufbau neuer Wertschöpfung und damit die Sicherung von Beschäftigung in Bayern.» Die IG Metall nannte keine Zahl, mit wie vielen Milliarden der geforderte Fonds ausgestattet werden soll. Große Konzerne seien durch die vergangenen drei Jahre gut bis sehr gut durchgekommen, sagte Horn. «Aber insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen brauchen Hilfe und Unterstützung, um in Zukunft auch eine Perspektive zu haben.»

Gespräche mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) dazu hat es demnach bislang nicht gegeben. Horn ließ durchblicken, dass Aiwanger aus Sicht der IG Metall bislang keine übermäßig großen Aktivitäten für Arbeitnehmerinteressen entwickelt hat: «Ein offenes Ohr alleine wird nicht reichen, er muss dann auch Handlungen vollziehen, und den Positionen auch Taten folgen lassen. Das macht es manchmal schwer, mit dem Herrn Aiwanger zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.»

Der demografische Wandel macht sich auch in den Mitgliederzahlen der IG Metall bemerkbar: Im vergangenen Jahr hat die größte deutsche Gewerkschaft im Freistaat nach Worten des Bezirksleiters 22.070 neue Mitglieder gewonnen, über ein Viertel mehr als 2021. Doch die Gesamtzahl der Mitglieder in Bayern ist um 0,6 Prozent leicht auf 363.428 gesunken, hauptsächlich wegen Todesfällen unter nicht mehr im Arbeitsleben stehenden Ruheständlern.

© dpa
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