DGB: Drei Viertel der Azubis mit Ausbildung zufrieden

Fast drei Viertel der vom DGB befragten Auszubildenden in Bayern sind mit ihrer Ausbildung zufrieden. «Das ist weiterhin ein erfreulich hoher Wert», sagte der bayerische DGB-Chef Bernhard Stiedl am Mittwoch in München. Je nach Beruf gebe es aber deutliche Unterschiede: 95 Prozent der angehenden Maurer und Elektroniker bewerteten ihre Ausbildung als gut, aber nur 52 Prozent der medizinischen Fachangestellten und Köche.
Ein Bauarbeiter mit einem Gasbrenner beim Bau eines Mehrfamilienhauses. © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

«Immerhin kommen im Freistaat rein rechnerisch auf einen Jugendlichen knapp zwei Ausbildungsstellen», sagte Stiedl. Damit sei die Lage in Bayern besser als in vielen anderen Bundesländern. Bei der Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen sei ein leichter Aufschwung zu erkennen. Einem Jugendlichen in Hof helfe ein Ausbildungsplatz in München allerdings wenig. Und es gebe immer noch zu viele Betriebe, die nicht ausbilden. Eine gesetzliche Ausbildungsgarantie sei daher überfällig. Die Ausbildungskosten sollten über einen Fonds getragen werden, in den alle Betriebe einzahlen, forderte der Gewerkschafter.

Für seinen Ausbildungsreport hatte der DGB Bayern von September 2020 bis Frühjahr 2022 mehr als 1300 Auszubildende befragt. 60 Prozent der Azubis bewerten die Qualität der Berufsschule als «sehr gut» oder «gut». Die Berufsorientierung in der Schule schnitt dagegen schlecht ab: Fast zwei Drittel der Befragten sagten, dass ihnen an der Schule kaum bei der Berufswahl geholfen wurde. Nur 31 Prozent der Befragten nutzten die Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Die Agenturen müssten enger mit den Schulen zusammenarbeiten, forderte DGB-Jugendsekretärin Lina Straßer.

Ausbildungsfremde Tätigkeiten, unbezahlte Überstunden und regelmäßige Überschreitung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit für jugendliche Azubis seien leider Alltag in vielen Betrieben, kritisierte der DGB. Jeder dritte jugendliche Azubi müsse regelmäßig Überstunden machen, 9 Prozent müssten sogar im Durchschnitt mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten. «Derartige Verstöße gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz sind in manchen Branchen noch immer an der Tagesordnung», sagte Stiedl und forderte mehr Betriebskontrollen und Sanktionen.

© dpa
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