Angesichts der Personalnot in Krankenhäusern will Lauterbach alle dafür geeigneten Behandlungen als Tagesbehandlung durchführen lassen können, damit Nachtdienste wegfallen und Pflegekräfte entlastet werden. Holetschek sagte: «Welche Behandlungen sollen das denn sein, wenn der Patient auf der einen Seite so krank ist, dass er in einer Klinik behandelt werden muss, auf der anderen Seite aber über Nacht nach Hause entlassen werden kann? Wer beobachtet den Gesundheitszustand der Patienten nachts zu Hause?» Der bayerische Gesundheitsminister schlug stattdessen Gesundheitszentren als Ergänzung einer ambulanten Versorgung vor, in denen Pfleger die Patienten über Nacht betreuten und notfalls einen Arzt alarmierten. Das wäre auch eine «Alternative für den einen oder anderen Krankenhausstandort».
Die Deutsche Stiftung Patientschutz bezeichnete Lauterbachs Pläne als besorgniserregend. Vorstand Eugen Brysch sagte am Sonntag, alte, pflegebedürftige und demente Menschen «eignen sich nicht als Hop-on Hop-off-Patienten». Die stationäre Versorgung müsse auf die verschiedenen Patientengruppen ausgerichtet, das Angebot auf dem Land ausgebaut und «die Überversorgung in den Ballungszentren» abgebaut werden.