Vorgesehen seien Informationsangebote und Maßnahmen gegen Einsamkeit, wie Plaudertelefone und Treffplattformen für ältere Menschen, Gesundheitstage der Gesundheitsämter zum Thema und ein Fachtag mit Experten, so Holetschek. Hinzu kämen Social Media-Beiträge mit Influencern, um auch jüngere Menschen zu erreichen. Zudem solle ein bayerischer Einsamkeitsbericht erstellt werden, der im Frühjahr 2023 vorgestellt werden soll.
Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Deutschen Alterssurveys (DEAS) zeigten, dass vor der Corona-Pandemie etwa ein Drittel der Menschen in Bayern angab, zumindest manchmal einsam zu sein, zwei bis drei Prozent sind häufig bzw. sehr häufig einsam. Während der Corona-Pandemie sei die Zahl der einsamen Menschen Experten zufolge deutlich gestiegen.
«Die gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit sind gravierend. Wer länger einsam ist, kann körperlich und seelisch krank werden», betonte Holetschek. Wer sich einsam fühle, neigt zu ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel. Fachleuten zufolge könnten gerade einsame Menschen verstärkt an Angstzuständen, Depressionen oder Schlafproblemen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Schlaganfall erkranken.
Auch das Risiko, Suchtverhalten zu entwickeln und insbesondere verstärkt Alkohol, Tabak oder Drogen zu konsumieren, sei bei einsamen Menschen erhöht. «Bei älteren Menschen kann Einsamkeit sogar die Entstehung einer Demenz begünstigen», warnte Holetschek.