Der Freistaat hat bei einem Festakt mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das 75-jährige Bestehen der bayerischen Staatsregierung gefeiert. Das Jubiläum sei «ein Signal der Erinnerung, dass es auch schon sehr schwere Zeiten gab», sagte Söder am Mittwoch bei der Jubiläumsfeier in München. Auch in diesen Zeiten seien Krisen überstanden worden.
Der Freistaat habe immer Wert auf den Föderalismus gelegt, sagte der Regierungschef. «Wir waren nie Zentralisten. Wir waren eigentlich immer skeptisch zur Bundeshauptstadt. Und das hat sich ja bis heute bewährt.» In der Staatsregierung seien dabei die verschiedenen bayerischen Bezirke immer vertreten gewesen, betonte Söder. «Das landsmannschaftliche Element spielt eine ganz große Rolle.»
Der Gesandte Woodward Clark Price der US-Botschaft in Deutschland sagte, der Freistaat sei ein wirtschaftliches und technologisches «Powerhouse» (Kraftpaket). Er dankte Bayern für 75 Jahre der Zusammenarbeit und gegenseitigen Verpflichtung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die ersten Staatsregierungen noch von den Amerikanern eingesetzt, erst im Mai 1945 um den parteilosen Fritz Schäffer, im September 1945 dann um den SPD-Politiker Wilhelm Hoegner. Anfang 1947 war es dann soweit und die erste demokratisch legitimierte Regierung regierte im Freistaat.
Seitdem erlebte Bayern 18 Wahlperioden mit insgesamt 24 Regierungswechseln. Insgesamt elf verschiedene Ministerpräsidenten gab es im vergangenen Dreivierteljahrhundert - zehn von ihnen waren von der CSU, ein Regierungschef kam aus der SPD.