FDP will mehr deutsches Gas fördern: Auch im Freistaat

Je knapper das Gas wird, desto lauter werden die Rufe nach Alternativen. Eine liegt nach Ansicht der FDP unter den Füßen der Deutschen. Sie fordert eine Gasförderung auch im heimischen Garten.
Martin Hagen, Landesvorsitzender der FDP in Bayern und Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, spricht. © Daniel Karmann/dpa

Zur Sicherstellung der heimischen Gasversorgung fordert die FDP im bayerischen Landtag mehr Gasförderung in Bayern und Deutschland. «Wir müssen in Bayern alle Register ziehen, um die Energiesicherheit zu gewährleisten», sagte Fraktionschef Martin Hagen am Dienstag zum Auftakt der Herbstklausur der FDP-Landtagsabgeordneten in Regensburg. «Dafür werden wir auch die heimische Gasförderung in den Blick nehmen müssen.»

Die FDP wirft der bayerischen Staatsregierung fehlenden politischen Willen bei der Gasförderung im Freistaat vor: «So könnte man in Holzkirchen bei München mittels konventioneller Förderung rund 650 Millionen Kubikmeter Erdgas fördern. Genug, um die Landeshauptstadt ein Jahr lang zu versorgen. Jedoch fehlt der Staatsregierung der Mut, förderwillige Unternehmen politisch und auch vor Ort in den Gemeinden zu unterstützen», heißt es in einem Beschlusspapier der Fraktion. Dabei wäre jeder Kubikmeter heimisch gefördertes Gas eine Entlastung aus der Importabhängigkeit und ein Segen für Bayerns Wirtschaft.

Darüber hinaus spricht sich die FDP-Fraktion dafür aus, auf Bundes- und Landesebene die Möglichkeiten von Fracking zu prüfen. Bei dem umstrittenen Förderverfahren wird in Gesteinsschichten eingelagertes Gas durch ein chemisches Verfahren freigesetzt und dann über Leitungen zu Tage gefördert. Das Verfahren, welches etwa in den USA häufig zur Anwendung kommt, ist aber wegen gesundheitlicher Schäden für Menschen in der Umgebung umstritten.

Die FDP fordert im Papier dennoch «eine stärkere politische Unterstützung für die Gasförderung im Freistaat. Staatsregierung und Wirtschaftsministerium müssen die heimische Gasförderung zusammen mit den Kommunen positiv begleiten.» Dazu gehöre ausdrücklich auch die Prüfung der möglichen Gasförderung mittels Fracking - hierzu zählten Gefahrenabschätzung, Umweltverträglichkeitsprüfung, Potential- und Effizienzanalysen sowie Umsetzungszeiträume für die Fracking-Methode.

Vor einigen Monaten hatte auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Fracking zur Energiegewinnung ins Gespräch gebracht. Er forderte damals eine vorurteilsfreie Diskussion zum Einsatz der umstrittenen Technologie. Seine Forderung verpuffte aber am Ende.

Es dürfe nicht immer nur heißen: «Nicht in meinem Garten», betonte der energiepolitische Sprecher der Fraktion, Albert Duin. Um die Energiesicherheit im Freistaat sicherzustellen, muss nach Ansicht der FDP nicht nur die heimische Gasförderung verstärkt, sondern auch die Laufzeit der Kernkraftwerke verlängert, die erneuerbaren Energien ausgebaut und der Netzausbau beschleunigt werden.

© dpa
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