Entscheidung über weiteres Vorgehen bei Bischofswahl vertagt

Die Ungewissheit nach der gescheiterten Wahl des bayerischen Landesbischofs dauert an. Immerhin ist nun klar, wie die Entscheidung über das weitere Vorgehen zustande kommen soll. Die Zeit drängt.
Christian Kopp (l), Nina Lubomierski (r) und Heinrich Bedford-Strohm (M) stehen vor Pressevertretern. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Die Hängepartie geht weiter: Die Entscheidung über das weitere Vorgehen nach der geplatzten Bischofswahl der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern sollte erst am späten Mittwochabend fallen. Die Pläne sahen vor, dass das Plenum nach Beratungen in den Arbeitskreisen darüber abstimmt, ob es zu einem weiteren Wahlgang im Rahmen der laufenden Frühjahrssynode kommt oder ob das Wahlverfahren neu eröffnet wird. Entscheiden sich die Synodalen für ersteres, könnte gleich am Donnerstag oder aber auch noch am Freitag gewählt werden, wie der Sprecher der Landeskirche, Johannes Minkus, die Lage in der Münchner Markuskirche erörterte.

Am Montag war die spannungsgeladene Wahl einer neuen Landesbischöfin oder eines neuen Landesbischofs nach sechs Wahlgängen überraschend ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Keiner der je zwei Kandidatinnen und Kandidaten konnte die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen, doch gab es mit dem Regionalbischof im Kirchenkreis München, Christian Kopp (58), und der Dekanin in Landshut, Nina Lubomierski (47), zwei nahezu gleich starke Bewerber.

Um in dieser in der Geschichte der Landeskirche bislang einmaligen Situation zu einer Lösung zu kommen, gibt es nun zwei Möglichkeiten: Die Synode könnte noch während der laufenden Tagung einen weiteren Wahlgang durchführen. Dabei dürften laut Kirchenrecht nur noch zwei Personen auf dem - elektronischen - Wahlzettel stehen. Diese könnten aus dem Kreis der bisherigen Bewerber stammen oder aber völlig neu aufgestellt werden.

Dabei blieb zunächst offen, ob die bisherigen Kandidaten - insbesondere Kopp und Lubomierski - überhaupt weiter zur Verfügung stünden. Neue Kandidaten wiederum bräuchten vor der Abstimmung noch die Zustimmung der bayerischen Staatsregierung, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands - was angesichts der knappen Zeit sportlich wäre.

Alternativ könnte das Wahlverfahren mit sämtlichen Schritten völlig neu eröffnet werden. Dann wäre allerdings ebenfalls aus Zeitgründen ein Sondertermin der Landessynode etwa im September nötig - sofern nicht der Ständige Stellvertreter des Landesbischofs, Stefan Reimers, als Interimsbischof einspringen soll. Denn der bisherige Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm scheidet zum Reformationstag Ende Oktober aus dem Amt aus.

Die endgültige Entscheidung sollte nun am Mittwochabend das Plenum geben, das gegen 21.30 Uhr zusammentritt. Zuvor sollten sich die Synodalen noch einmal in ihren Arbeitskreisen beraten, so der Auftrag. Diese allen Mitgliedern des «Kirchenparlaments» offen zugänglichen Gruppen namens «Offene Kirche», «Gemeinde unterwegs» und «Dritter Arbeitskreis» stehen jeweils für eine bestimmte Grundorientierung, doch lassen sich viele Synodale inzwischen nicht mehr so strikt einer «Fraktion» zuordnen wie früher und wechseln zwischen den Arbeitskreisen hin und her.

© dpa ⁄ Elke Richter, dpa
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