Seit Gründung der Zentralstelle für Cybercrime bei der Generalstaatstaatsanwaltschaft Bamberg im Jahr 2015 seien dort wegen Cybertrading rund 7000 Anzeigen eingegangen, der Gesamtschaden summiere sich auf etwa 300 Millionen Euro. Seit Ende 2019 habe es nach Ermittlungen der Zentralstelle wegen Cybertrading-Vergehen mehr als 110 Festnahmen im In- und Ausland gegeben, teilte das Justizministerium mit.
Über Callcenter, die oft im Ausland sitzen, werden beim Cybertrading Menschen kontaktiert und mit hohen Renditeversprechen dazu verleitet, ihr Geld via Online-Plattformen anzulegen. In vielen Fällen geht das eingesetzte Kapital komplett verloren, weil die Drahtzieher es für sich selbst abzweigen. Eisenreich riet den Menschen: «Es gibt schwarze Schafe im hochspekulativen Investment-Bereich. Schauen Sie genau hin, wem Sie Ihr Geld anvertrauen und zeigen Sie Betrugsfälle an. Wenn der angepriesene Gewinn zu hoch ist, um wahr zu sein, dann stimmt meistens etwas nicht.»
Bei der Zentralstelle Cybercrime (ZCB) arbeiten derzeit 22 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, im Lauf dieses Jahres sollen noch 3 Stellen dazukommen. Die Investition in die Spezial-Staatsanwaltschaft zahle sich aus, sagte Eisenreich. «Die ZCB arbeitet sehr erfolgreich und genießt höchstes Ansehen im In- und Ausland.»