Keine flächendeckenden OP-Verschiebungen in Kliniken

Ende 2021 befanden sich Bayerns Kliniken auf dem Höhepunkt der vierten Corona-Welle im Ausnahmezustand. Auch ein Jahr später ist die Lage in manchen Krankenhäusern angespannt - aber nicht mehr wegen der Pandemie.
Eine Pflegekraft arbeitet auf einer Intensivstation in einem Zimmer. © Fabian Strauch/dpa/Symbolbild

Trotz Grippe- und Erkältungswelle droht den bayerischen Krankenhäusern nach derzeitigem Stand wohl keine Wiederholung einer vorweihnachtlichen Notlage wie im Dezember 2021. Nach wie vor fehlt nach Angaben der Bayerischen Krankenhausgesellschaft zwar Personal, aber eine generelle Verschiebung geplanter Operationen - wie jüngst wieder von der Berliner Charité angekündigt - gebe es an bayerischen Kliniken nicht. «Wir haben bis jetzt keine solchen Alarmmeldungen», sagte ein Sprecher der Bayerischen Krankenhausgesellschaft.

Ende 2021 war die Lage in Bayerns Krankenhäusern auf dem Höhepunkt der Corona-Welle mit der Delta-Variante so angespannt, dass Covid-19-Intensivpatienten aus Bayern in andere Bundesländer evakuiert wurden. Zeitweise fürchteten Mediziner und Krankenhausgesellschaft den Kollaps der geregelten Intensivversorgung in Bayern.

Corona-Infektionen spielen den Angaben zufolge zurzeit keine große Rolle mehr, aber die derzeitige Grippe- und Erkältungswelle trifft auch das Krankenhauspersonal. «Wir haben viele krankheitsbedingte Ausfälle beim Personal, auch der allgemeine Fachkräftemangel spielt eine Rolle», sagte eine Sprecherin des Klinikums Nürnberg. «Außerdem haben wir viele akute Notfälle.»

Eine generelle Absage von nicht unaufschiebbaren Operationen gibt es am Nürnberger Klinikum bislang nicht. Nach Worten der Sprecherin müssen solche elektiven Eingriffe aber immer wieder verschoben werden, «weil wir eine Vielzahl von akuten Notfällen und dringlichen OPs haben, zum Beispiel Tumor-Operationen». Ein elektiver Eingriff ist eine planbare OP, ein bekanntes Beispiel ist das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks.

Die Zahl der Corona-Infektionen sei weiter rückläufig, sagte die Sprecherin des Nürnberger Klinikums. Dafür gebe es nun deutlich mehr Patientinnen und Patienten mit Influenza - der echten Grippe - oder RS-Viren. «Die Lage bleibt daher auch aufgrund krankheitsbedingter Personalausfälle angespannt.»

Vergleichsweise unproblematisch scheint die Situation in den Krankenhäusern der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität zu sein. Aktuell komme es zu «keinen relevanten Beeinträchtigungen der elektiven Versorgung von Patienten», sagte eine Sprecherin. «Insgesamt sind aktuell vermehrt Atemwegsinfektionen bei Patienten und Mitarbeitern zu beobachten. Von einer kritischen Situation kann aber nicht gesprochen werden.»

© dpa
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