Er gebe damit Bayerns Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß recht, sagte Matthäus. Es gehe aber nicht nur um das Spiel am Samstag, als der Meister eine 2:0-Führung verspielte. «Sechs Bundesligaspiele, ein Sieg - das ist auch nicht Bayern-like. Ich glaube, es ist über zwei Jahrzehnte her, dass man das letzte Mal so ein Ergebnis hergegeben hat», meinte der 61-Jährige.
«Vielleicht sind einige Spieler in dieser Saison nicht mehr so bereit wie in den Jahren zuvor. Sie haben alles gewonnen und konzentrieren sich mehr auf die Champions League. Dieses Quälen, dass Bayern München in Augsburg dagegen hält oder auch in Dortmund die letzten 20 Minuten, das muss wieder in die Mannschaft rein», sagte Matthäus.
Zugleich warnte er Trainer Julian Nagelsmann vor den Folgen von Personalentscheidungen. «So was wird natürlich in der Kabine beobachtet und auch diskutiert. Da muss er vorsichtig sein, der Julian. Die Kabine darf er nicht verlieren», sagte Matthäus und bezog sich dabei vor allem auf die hochgelobten Neuzugänge Ryan Gravenberch und Mathys Tel, die bisher kaum zum Einsatz kommen.
Vor allem Tels Nichtberücksichtigung kann Matthäus nicht nachvollziehen. «Vor der Saison sagt Julian: Von Tel erwarte ich zehn Bundesliga-Tore. Dann muss er ihn spielen lassen», sagte Matthäus. Aufgrund seiner Schnelligkeit wäre Tel in Dortmund wahrscheinlich der interessantere Spieler gewesen.