Vergleichsweise viel Kriminalität am Hauptbahnhof Nürnberg

Mehr als 23.000 Gewaltdelikte hat die Bundespolizei im vergangenen Jahr an deutschen Bahnhöfen und in Zügen festgestellt. Stark betroffen sind dabei nicht nur die Bahnhöfe der Millionenstädte - ein Blick nach Franken.
Eine S-Bahn steht am Gleis im Hauptbahnhof. © Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Der Nürnberger Hauptbahnhof zählt nicht zu den zehn Bahnhöfen in Deutschland mit den meisten Reisenden und Besuchern - doch es hat dort im vergangenen Jahr vergleichsweise viel Kriminalität gegeben. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, war der Hauptbahnhof 2022 einer von drei Bahnhöfen, an denen die Bundespolizei die meisten Sexualdelikte, Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikte erfasst hat. Genaue Zahlen für die einzelnen Bahnhöfe wurden nicht mitgeteilt.

«Der Nürnberger Hauptbahnhof ist ein Hauptverkehrsknotenpunkt, nicht nur für den normalen Straßenverkehr, sondern auch für den öffentlichen Personen-Nah- und Fernverkehr», teilte die Gewerkschaft der Polizei in Bayern am Mittwoch mit. «In unmittelbarer Nähe befindet sich auch der zentrale Omnibus-Bahnhof, von welchem täglich unzählige Busse und dazugehörige Reisende in sämtliche Richtungen unterwegs sind.» Darunter seien auch Reiseziele, welche etwa für Drogenhandel bekannt seien.

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Peter Pytlik, plädierte dafür, die schon vorhandene Videoüberwachung im öffentlichen Raum weiter auszubauen - für jedermann sichtbar. «Durch die Erfahrungen ist festzustellen, dass derartige Einrichtungen eine abschreckende Wirkung haben. Sollte es zu Straftaten kommen, ist die Videoüberwachung ein sehr erfolgreiches Einsatzmittel zur Aufdeckung von etwaigen Taten.»

Aber nicht nur am Nürnberger Hauptbahnhof gab es 2022 den Angaben zufolge auffallend viel Kriminalität: Am Hauptbahnhof in Dortmund wurden im gleichen Zeitraum mehr Waffendelikte und Straftaten im Zusammenhang mit Drogen registriert als an jedem anderen deutschen Fernbahnhof. Auch der Düsseldorfer Hauptbahnhof zählt laut Bundesregierung bei diesen zwei Deliktgruppen zu den am stärksten belasteten Bahnhöfen. Mehr als 23.000 Gewaltdelikte insgesamt stellte die Bundespolizei nach eigenen Angaben 2022 an deutschen Bahnhöfen und in Zügen fest.

Die Angaben zur Kriminalität an Bahnhöfen entstammen der Polizeilichen Eingangsstatistik der Bundespolizei, daher weichen sie von den Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik ab, bei der die Erhebung nach Abschluss der Ermittlungen durch die Polizei erfolgt. Einfluss auf die Zahl der festgestellten Delikte hat zudem die Kontrolldichte am jeweiligen Bahnhof.

© dpa
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