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Anzahl der Wohnungsbaugenehmigungen bricht ein

Der Wohnungsbau geht auf Talfahrt. Das verheißt weder für Mieter noch für Eigenheiminteressenten Gutes.
Wohnungsbau
Eine Baugerüst an einem Wohnhaus. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in Bayern ist im ersten Halbjahr stark zurückgegangen. Die Baubehörden bewilligten 30.014 Wohnungen und damit 27,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte. Ursache ist nach Einschätzung des Landesamts die Kombination von höheren Immobilienzinsen und gestiegenen Baupreisen. «Wir befinden uns in einer Bau- und Wohnungskrise», kommentierte Hans Maier, der Direktor des Verbands der bayerischen Wohnungsunternehmen (VdW). Bauminister Christian Bernreiter (CSU) bekräftigte, dass die Staatsregierung gegensteuern will.

Der Rückgang der Genehmigungen ist auf dem Land sehr viel stärker ausgeprägt als in den Städten. Insgesamt gab es 11.207 weniger Baugenehmigungen. In den Landkreisen wurden 10.705 neue Wohnungen weniger genehmigt, in den kreisfreien Städten waren es dementsprechend lediglich 502 Bauvorhaben weniger.

Den Negativrekord verzeichnete Unterfranken, wo die Zahl der Genehmigungen um fast die Hälfte - 49 Prozent - auf 1712 zurückging. Auf dem vorletzten Platz lag Niederbayern mit einem Minus von knapp 45 Prozent.

Die geringsten Rückgänge verzeichneten Schwaben mit minus 11 Prozent und Oberbayern mit minus 15,9 Prozent. Für die drei übrigen Regierungsbezirke Oberpfalz sowie Ober- und Mittelfranken vermeldete das Landesamt jeweils deutlich über 30 Prozent weniger Baugenehmigungen.

Die Zahlen legen den Schluss nahe, dass sowohl Wohnungsbaugesellschaften als auch private Häuslebauer ihre Pläne zurückstellen, wobei letztere offenbar von der Teuerung noch stärker getroffen sind.

Ablesen lässt sich das an der Zahl der Genehmigungen für die verschiedenen Gebäudetypen: Bei Einfamilienhäusern meldete das Landesamt einen überdurchschnittlichen Rückgang von 32,8 Prozent und bei Doppelhaushälften einen Einbruch von 58,6 Prozent.

Bei Mehrfamilienhäusern mit drei oder mehr Wohnungen hingegen fiel der Rückgang der Baugenehmigungen mit einem Minus von 24,2 Prozent unterdurchschnittlich aus.

Aus den Zahlen nicht unmittelbar ablesen lässt sich, wie stark der Wohnungsbau in Bayern dann tatsächlich schrumpfen wird. Schon in den vergangenen Boomjahren setzten viele Bauherren und Bauträger genehmigte Projekte nicht unmittelbar in die Tat um.

Der VdW geht davon aus, dass seine gut 500 Mitgliedsunternehmen bereits in diesem Jahr weniger neue Wohnungen fertigstellen werden als 2022. «Erstmals seit über einer Dekade haben die Unternehmen über alle Rechtsformen hinweg angekündigt, ihre Investitionen in den Wohnungsneubau leicht zurückfahren zu wollen», erklärte Verbandsdirektor Maier. Dem VdW gehören überwiegend Wohnungsgenossenschaften, kommunale und kirchliche Unternehmen an, die vergleichsweise günstige Wohnungen anbieten.

Maier forderte in diplomatischen Worten höhere staatliche Zuschüsse für den Wohnungsbau und staatliche Zurückhaltung bei der Verschärfung von Umwelt- und sonstigen Bauvorschriften: Die weitere Leistungsfähigkeit der Unternehmen werde von passenden Förderprogrammen sowie «pragmatischen Ansätzen» bei Gesetzgebung inklusive Klimavorschriften und Regulierungen abhängen.

Bauminister Bernreiter betonte, dass die Staatsregierung dem Abwärtstrend nicht tatenlos zusehen will: Mit dem Anfang des Jahres verkündeten «Wohnbau-Booster Bayern» habe die Staatsregierung die Möglichkeiten für Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen deutlich ausgeweitet. «Mit all dem unterstützen wir Bauherren bei der Schaffung von Wohnraum, und mit unserem Ministerpräsidenten Markus Söder werden wir demnächst noch weitere Programme für Bayern auflegen.» Einzelheiten zu diesen geplanten Initiativen hat die Staatsregierung bislang noch nicht veröffentlicht.

© dpa
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