Altenberger hat «Angst vor dem Älterwerden in der Branche»

Verena Altenberger sorgt sich als Schauspielerin um das Altern. «Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich habe wirklich Angst vor dem Älterwerden in der Branche. Wirklich», sagte die 35-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. «Wenn ich mir diese Zahlen anschaue, wie viele Frauen ab 40 man eigentlich noch am Bildschirm sieht, dann kann ich nur auf individuelles Glück hoffen, weil strukturell schaut es schlecht aus.»
Schauspielerin Verena Altenberger
Verena Altenberger. © Monika Skolimowska/dpa/Archivbild

Es gebe kaum Rollen für Frauen über 40 - «und ab 47 ist es dann im Grunde vorbei», sagte die Österreicherin und sprach von einer massiven, strukturellen Benachteiligung. «Es gibt da auch ein herrliches Diagramm mit dem jeweiligen Rollenalter von George Clooney und seinen Love-Interests. Er altert in seinen Rollen, aber das Rollenalter seiner Filmpartnerinnen bleibt immer gleich», sagte sie. «Also der Mann darf sichtbar und normal altern - nur die Partnerin bleibt halt immer 27.»

Altenberger ist an diesem Sonntag in der neuen Münchner Ausgabe des ARD-Krimis «Polizeiruf 110» mit dem Titel «Paranoia» zum letzten Mal als Kommissarin Bessie Eyckhoff zu sehen. Nach sechs Folgen kehrt sie dem Format den Rücken - obwohl es sie ein wenig traurig macht, wie sie im dpa-Interview sagte. Aber: «Es entspricht einfach meinem Wesen, dass ich dann, bevor ich auch nur eine Sekunde keine Lust mehr drauf habe, gehen möchte.»

Nicht nur bei der Vielfalt der Rollen sieht Altenberger Frauen in der Schauspielbranche klar im Nachteil ihren männlichen Kollegen gegenüber. Ständig müsse sie ihr Aussehen rechtfertigen. Als sie bei den Salzburger Festspielen die Rolle der Buhlschaft im Jedermann übernahm, gab es eine Debatte darüber, ob die Buhlschaft - wie Altenberger - eine Kurzhaarfrisur tragen sollte.

«Es ist doch so, dass man sich eigentlich immer rechtfertigen muss. Wenn ich mich extrem sexy anziehe, zu nackt, zu was auch immer, muss ich mich auch rechtfertigen», sagte Altenberger der dpa. «Einmal wird einem vorgeworfen, dass man sich mit Kurzhaarschnitt absichtlich entweiblicht, und dann werden andere kritisiert dafür, dass sie jetzt irgendwie Botox in der Stirn haben. Also wie man es macht, macht man es falsch.»

© dpa
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