Jacobacci neuer «Löwen»-Trainer: «Erwarten neuen Impuls»

Nicht Beierlorzer, nicht Baum, nicht Reisinger: Der Italiener Jacobacci ist neuer Coach beim TSV 1860 München. Der 60-Jährige hat eine lange Trainer-Vita und steht vor einer großen Herausforderung.
Ein Fußball liegt vor der Partie im Netz. © Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Das lange Warten hat ein Ende. 26 Tage nach der Entlassung von Michael Köllner präsentiert Drittligist TSV 1860 München einen neuen Trainer. Der Italiener Maurizio Jacobacci soll das kleine Fußball-Wunder vollbringen und die «Löwen» doch noch in die 2. Bundesliga führen. «Wir erwarten uns von ihm einen neuen Impuls auf jeden einzelnen Spieler und somit eine Leistungssteigerung in den kommenden Spielen», äußerte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel am Sonntag. Der Österreicher hatte die Münchner seit der Trennung von Köllner Ende Januar als Interimstrainer gecoacht.

Viele prominente Namen wurden gehandelt: Manuel Baum, Thorsten Fink oder Achim Baierlorzer. Jetzt soll also der vergleichsweise unbekannte Jacobacci zum Retter werden. Schon am Montag (14.30 Uhr) soll der 60-Jährige seine erste Einheit leiten. Der Südländer hatte zuletzt den tunesischen Erstligisten CS Sfaxien trainiert, musste dort im Februar gehen. Er coachte in seiner knapp 28-jährigen Trainer-Laufbahn sonst überwiegend in der Schweiz, feierte unter anderem als Co-Trainer zwei Meistertitel mit den Grasshoppers Zürich.

«Er hat sowohl als Spieler in der ersten Liga der Schweiz als auch als Trainer viele ähnliche Situationen im Umgang mit hoher Erwartungshaltung und Druck erlebt und kann diese Erfahrung nun in der jetzigen schwierigen Situation mit dem nötigen Einfühlungsvermögen an die Mannschaft weitergeben», begründete Gorenzel die künftige Zusammenarbeit.

Der Italiener übernimmt die Münchner in einer sportlichen Krise und direkt nach der ernüchternden Nullnummer gegen Keller-Team Hallescher FC. Nach einem furiosen Saisonstart mit fünf Siegen in Folge brach der Traditionsverein ein. Seit Oktober bieten die ambitionierten Giesinger fußballerische Magerkost. Nur ein Sieg aus elf Partien ist das ernüchternde Ergebnis.

Auf Jacobacci wartet an der Grünwalder Straße eine Riesen-Herausforderung. Eine Aufgabe, die ihn - so sagt er selbst - reize. «Ich verfolge seit Jahren mit hohem Interesse den deutschen Fußball. Der TSV 1860 München mit seiner großen Geschichte ist weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt und beliebt», äußerte der 60-Jährige.

Der neue Trainer muss die Ansprüche der «Löwen» wieder hochschrauben. Zuletzt gaben sich Spieler und Verantwortliche mit kleinen Fortschritten zufrieden. «Was wir positiv mitnehmen, ist die Tatsache, dass wir seit Monaten mal wieder zu Null gespielt haben», sagte Gorenzel in Halle.

0:0 gegen einen Abstiegskandidaten: Was zu Saisonbeginn noch als herber Rückschlag gewertet worden wäre, wird mittlerweile in die Kategorie Erfolgserlebnis einsortiert. Jacobacci hat viel zu tun. «In intensiven Gesprächen mit Günther Gorenzel konnte ich ihn mit meinem Konzept überzeugen und freue mich nun hier zu sein und mit der Mannschaft arbeiten zu können», sagte Jacobacci. Das Konzept kann zumindest nicht viel schlechter sein als das seines Vorgängers.

© dpa ⁄ Jordan Raza und Martin Moravec, dpa
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