Nürnberger Offensiv-Armut: «Wir sind im Abstiegskampf»

Der 1. FC Nürnberg stürzt unter Neu-Coach Weinzierl auf einen Abstiegsplatz. Auch ein «Geschenk» des gegnerischen Torwarts ist beim 1:2 gegen Magdeburg keine Aufbauhilfe.
Die Nürnberger Christoph Daferner (l-r), James Lawrence und Erik Wekesser stehen nach dem Abpfiff auf dem Platz. © Daniel Karmann/dpa

Christian Mathenia mochte nichts mehr schönreden nach der alarmierenden Heimniederlage des 1. FC Nürnberg gegen einen fußballerisch klar besseren 1. FC Magdeburg. «Wenn ich auf die Tabelle gucke, ist es klipp und klar, dass wir im Abstiegskampf sind», sagte der Torwart nach dem verdienten 1:2 (0:0) am Sonntag. 

Der «Club» ist zum Auftakt der abschließenden englischen Woche vor der großen WM-Pause in der 2. Bundesliga unter dem als Hoffnungsträger engagierten Trainer Markus Weinzierl auf einen Abstiegsplatz gestürzt. «Die Tabelle ist eng», bemerkte Weinzierl zwar, aber er verleugnete auch die krassen offensiven Mängel nicht. «Wir brauchen mehr Tore, mehr Torchancen. Wir müssen mehr Gefahr ausstrahlen.»

Abwehrspieler Cristiano Piccini war als zweifacher Torschütze der Matchwinner bei den Gästen, die in der Tabelle vorbeizogen. Der Italiener traf nach einem Freistoß  (58. Minute) und vom Elfmeterpunkt (76.). Die Nürnberger Profis boten vor 30.377 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion erneut spielerische Armut. Bezeichnend war, dass Magdeburgs Torwart Dominik Reimann mit einem kuriosen Eigentor für das zwischenzeitliche 1:1 in der 64. Minute sorgte. Einen Rückpass von Andreas Müller ließ Reimann nach ungenauer Ballannahme in sein Tor durchrutschen. 

«Wir bekommen das Geschenk», sagte Weinzierl - aber es beflügelte sein Team nicht. «Der Kopf spielt schon eine Rolle, wenn du gewinnen musst. Uns fehlt die Leichtigkeit», meinte Weinzierl. «Es geht für uns als Mannschaft darum, ein anderes Gesicht zu zeigen und offensiv mehr Gefahr zu entwickeln», forderte Mathenia. Weinzierl hatte früh reagiert, nahm den wirkungslosen Mats Möller Daehli und auch Stürmer Kwadwo Duah zur Pause raus. «Ich hätte mehrere auswechseln können - definitiv», sagte der Coach. 

In der Fankurve gab es nach dem Abpfiff eine «klare Ansage vom Capo», wie Mathenia berichtete: Es sei «zu wenig gewesen», lautete der Vorwurf der Anhänger. Diese erwarteten nun sechs Punkte aus den noch zwei Partien in Rostock und gegen Paderborn. «Es ist nach dem Spiel schwierig für mich, Optimismus zu finden», bemerkte Torwart Mathenia zur Capo-Vorgabe.  

Die Gäste aus Magdeburg waren die Mannschaft, die im Max-Morlock-Stadion konstruktiven Fußball spielten. Was lange fehlte, waren erfolgreiche Abschlüsse. Connor Krempicki köpfte an die Latte (34.). Nach einem Freistoß war dann Piccini zur Stelle. Der Innenverteidiger verwandelte auch den Elfmeter nach Foul von Christopher Schindler an Magdeburgs Kapitän Baris Atik. 

Der «Club» verzeichnete vor der Pause nur eine aufregende Offensivszene, aber Schiedsrichter Nicolas Winter blieb auch nach Ansicht der Video-Bilder bei der Entscheidung, einen Rempler von Daniel Elfadli gegen Nürnbergs Jens Castrop im Magdeburger Strafraum nicht mit Elfmeter zu ahnden (19.).  Fabian Nürnberger vergab später aus 13 Metern die einzige große Möglichkeit zur Führung (51.).

© dpa
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