Wo sich Photovoltaik auf dem Baggersee lohnt

Mit Hilfe schwimmender Photovoltaik-Anlagen auf Baggerseen können Kieswerkbetreiber einen Teil des benötigten Stroms für ihre Maschinen vor Ort produzieren. Wie hoch das Potenzial für einzelne Baggerseen im Südwesten ist, stellt die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) seit Donnerstag im Energieatlas Baden-Württemberg dar. Insbesondere der Oberrheingraben habe eine hohe Dichte von aktiv betriebenen Baggerseen und damit eine Vielzahl von potenziellen Flächen für schwimmende Photovoltaik(PV)-Anlagen, erklärte LUBW-Präsident Ulrich Maurer in Karlsruhe. Neben PV-Anlagen auf Dächern und Freiflächen könne die sogenannte Floating-PV eine weitere wichtige Säule der PV-Stromerzeugung im Land werden.
Eine schwimmende Photovoltaik-Anlage auf einem Baggersee. © Benedikt Spether/dpa/Archivbild

Mithilfe eines Ampelsystems für geeignete und bedingt geeignete Baggerseen zeigt die LUBW das theoretische Potenzial auf. Dieses liegt für die 71 ermittelten Baggerseen je nach betrachtetem Szenario zwischen 0,28 bis 1,13 Gigawatt peak (GWp). Diese Einheit ermögliche eine Aussage über die Höchstleistung, die eine Anlage bei idealen Bedingungen wie guter Sonneneinstrahlung, idealer Ausrichtung der Photovoltaik sowie flächengreifender Nutzung des Sees erbringen kann.

«Diese Berechnungen dienen als erste Orientierung für Planer und Kieswerkbetreiber und können eigene Planungen mit sachverständigen Anbietern nicht ersetzen», erläuterte Maurer. Die Höhe des selbst genutzten PV-Stromanteils sei entscheidend für die Rendite des gesamten Anlagenbetriebs, da dieser Anteil mit den vermiedenen Bezugsstromkosten verrechnet und damit höher kalkuliert werden könne als die Vergütung für den eingespeisten PV-Stromüberschuss.

Rechtlichen Vorgaben führen den Angaben nach aber dazu, dass die tatsächlich nutzbare Seefläche deutlich eingeschränkt werde. So dürften die Anlagen maximal 15 Prozent des Sees bedecken und müssten mehr als 40 Meter Abstand zum Ufer haben, um die Gefahr einer möglichen ökologischen Beeinträchtigung der Gewässer zu minimieren.

© dpa
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