Lokführergewerkschaft fordert im Streit mit SWEG Schlichtung

Im Tarifstreit zwischen dem Bahnunternehmen SWEG und der GDL hat die Lokführergewerkschaft einen eigenen Vorschlag unterbreitet. Sie forderte eine Schlichtung anstelle eines Vermittlungsverfahrens, wie sie am Mittwoch mitteilte. In einem Brief an die SWEG-Geschäftsführung heißt es, bei der GDL, den Beschäftigten und bei der Tochter SBS fruchte «Trickserei» nicht. Bestrebungen, in einem Vermittlungsverfahren entscheiden zu lassen, ob Zugpersonal in der SWEG auch einen Tarifvertrag bekommt oder nicht, seien grundgesetzwidrig.
Ein Zug des Bahnunternehmens SWEG fährt auf dem Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs. © Marijan Murat/dpa/Archivbild

Die GDL verlangt zugleich, dass zwischen den Parteien eine Vereinbarung zum Ablauf einer Schlichtung geschlossen wird. Die SWEG hatte bewusst von Vermittlung und nicht von Schlichtung gesprochen, weil beide Parteien keine entsprechende Regelung über den formalen Ablauf eines solchen Verfahrens geschlossen haben.

Das Unternehmen erklärte, sie begrüße die Entscheidung der GDL, in das von der SWEG angebotene Verfahren von Gesprächen unter Leitung eines Moderators einzutreten. «Ob die Gespräche unter der Bezeichnung "Vermittlung" oder "Schlichtung" laufen, ist dabei nebensächlich.» Mit der signalisierten Gesprächsbereitschaft der GDL bestehe die Chance, Bewegung in den Konflikt zu bringen.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte, er freue sich, dass sich die Tarifparteien an einen Tisch setzen wollten. «Zu lange haben die Fahrgäste unter den unkalkulierbaren Streiks der GDL leiden müssen.» Das Verkehrsministerium sei keine Tarifpartei, aber im Sinne der Fahrgäste erwarte er, dass beide Seiten in diesem Konflikt schnell zu einer Lösung fänden und Ruhe einkehre.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Tarifkonflikt, in dem die GDL künftig nicht nur für die frühere Abellio Rail Baden-Württemberg (heute SBS), sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1800 Beschäftigte. Die SWEG lehnt das ab und will die SBS auch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.

Die GDL ruft seit dem vergangenem Spätsommer bei SWEG und SBS immer wieder zu kurzfristigen Arbeitsniederlegungen auf. Die Gewerkschaft habe das Unternehmen bisher mehr als 630 Stunden bestreikt, teilte die SWEG mit.

© dpa
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