Streich hofft ohne neuen Ansatz auf «Sensation» in München

In München hat Christian Streich mit dem SC Freiburg noch nie gewonnen. Im Viertelfinale des Pokals soll diese Serie enden. Spiele bei den Bayern sind für den Coach aber immer etwas Besonderes.
Kiliann Sildillia
Freiburgs Kiliann Sildillia (l) und Freiburgs Trainer Christian Streich (r) nach dem Spiel. © Tom Weller/dpa/Archivbild

Ganz sicher war sich Christian Streich nicht. Wahrscheinlich sei er aber schon rund 100 Mal zu einem Fußballspiel nach München gefahren - nach Unterhaching, zum TSV 1860 und zu den Bayern, sagte er einen Tag vor dem Viertelfinale im DFB-Pokal beim deutschen Rekordmeister FCB am Dienstag (20.45 Uhr/Sky und ARD). Und jedes Mal denke er auf der Fahrt durch den Schwarzwald und am Bodensee entlang, «allein deshalb lohnt sich schon alles, dass wir dort kicken und 80.000 sind da und wir dürfen da mitgestalten».

Auf der Rückfahrt gab es für die Freiburger allerdings fast nie einen Grund zur Freude. 23 Mal sind sie bei den Bayern in der Bundesliga angetreten, 20 Mal haben sie verloren und nur drei Mal reichte es für ein Remis - zuletzt beim 1:1 im November 2018. Die anderen beiden Unentschieden holte der SC in den 1990er Jahren unter Trainer-Ikone Volker Finke.

«Wir haben es schon auf alle möglichen Art und Weisen probiert in München», sagte Streich. «Einen neuen Ansatz habe ich nicht, aber wir hatten keine schlechten Spiele bei den Bayern.» Nur die Belohnung steht eben noch aus.

Dabei hat seine Mannschaft sich schon sehr häufig in dieser Saison belohnt. Der SC-Coach findet es «sensationell, was sie seit vielen Monaten leistet», und deswegen soll das Team auch in München «mutig sein und nicht ängstlich, wenn das Bayern-Trikot auf sie zurennt».

Zum ersten Mal in München zu gewinnen, kann laut Streich aber nur klappen, «wenn alles läuft, wir einen überragenden Torhüter haben, eine überragende Defensivleistung, und Glück dazu kommt - dann können wir die Sensation schaffen», sagte er. Und das wäre ein Sieg der Freiburger, obwohl sie in der vergangenen Saison im Finale standen.

Nachdem in den beiden vergangenen Pokalrunden U21-Nationalkeeper Noah Atubolu zwischen den Pfosten gestanden hatte, wird diesmal Stammtorhüter Mark Flekken spielen. Es gehe «um die Gesamtkonstellation», sagte Streich mit Blick auf das folgende Ligaspiel gegen die Bayern am Samstag, «und nicht darum, dass wir es Noah nicht zutrauen».

In der Defensive muss Streich weiter auf Philipp Lienhart (Oberschenkelverletzung) verzichten, der in Freiburg bleiben wird und mit der zweiten Mannschaft trainieren soll. Möglicherweise kann der Verteidiger am Samstag beim Heimspiel gegen den Rekordmeister wieder dabei sein. In die Startelf zurückkehren dürfte in München der am vergangenen Wochenende gegen Hertha BSC gelb-gesperrte Stürmer Michael Gregoritsch.

Und zum Kader wird auch Kiliann Sildillia gehören. Die Vertragsverlängerung des 20-jährigen Franzosen wurde am Montag bekannt gegeben. «Es ist nicht selbstverständlich, dass solche Spieler bei dir bleiben», sagte Streich. «Aber wir haben auch gewisse Argumente für uns.»

Trotz der vielen Negativerlebnisse bleiben die Spiele beim FC Bayern für den SC-Coach etwas Besonderes. «Ich habe früher als Bub davon geträumt, dass ich da im Olympiastadion rumrenne und gegen Franz Beckenbauer kicken darf», sagte er. Inzwischen hätten das Stadion und die Bayern-Stars zwar andere Namen, der Traum von einem Erfolg in München bleibt aber.

© dpa ⁄ Daniela Frahm, dpa
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