Luftrettung im Südwesten 2022 häufiger zu Notfällen gerufen

Nicht zuletzt wegen der schlechten Notarztlage auf dem Land sind Hubschrauber der ADAC Luftrettung in Baden-Württemberg 2022 häufiger zu Einsätzen ausgeflogen als noch im Jahr davor. Die Rettungsdienste am Boden seien regional überlastet, außerdem gebe es einen weit verbreiteten Notärztemangel, sagte der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, Frédéric Bruder, am Donnerstag in Stuttgart. «In vielen Regionen ist der Rettungshubschrauber bei einem Notfall häufig das einzig verfügbare Rettungsmittel», ergänzte er. Außerdem gingen Menschen nach der Corona-Pandemie wieder häufiger raus, sie seien mobiler und verunglückten dann auch in einigen Fällen.
Ein Rettungshubschrauber des ADAC steht vor dem Opernhaus in Stuttgart. © Bernd Weißbrod/dpa

Insgesamt wurde die Luftrettung in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr 2144 Mal alarmiert, 24 Mal mehr als noch 2021. Versorgt wird der Südwesten von insgesamt 13 ADAC Luftrettungsstationen aus vier Bundesländern. Am stärksten war der am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm stationierte ADAC Rettungshubschrauber «Christoph 22» gefragt, der allein für Fälle in Baden-Württemberg 1356 Mal abhob. Er spielt eine wichtige Rolle, weil er mit Blut und Blutgerinnungsprodukten an Bord fliegen kann. «So können Schwerverletzte mit massivem Blutverlust bereits an der Einsatzstelle mit Blut versorgt und die Blutgerinnung kann frühzeitig unterstützt werden», erklärte der ADAC.

Bundesweit flog die ADAC Luftrettung deutliche Rekordzahlen ein: 55.675 Mal wurden die Flieger alarmiert, das sind bundesweit fast sieben Prozent mehr Einsätze und so viele wie nie zuvor seit Bestehen der ADAC Luftrettung.

Alarmiert wird die Luftrettung vor allem bei Unfällen - sei es zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Natur oder auf der Straße. Dahinter folgten Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. Oft musste der Hubschrauber auch nur zum Einsatzort, um einen Notarzt so schnell wie möglich zu bringen, bevor die Opfer am Boden transportiert werden.

© dpa
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