Mutter tötet ihre Kinder und sich selbst an Pfingsten

Eine Frau begeht an Pfingsten Suizid. In ihrer Wohnung findet die Polizei die Leichen ihrer beiden Kinder.
Polizeiabsperrung
Ein Einsatzort der Polizei ist mit Flatterband abgesperrt. © Sebastian Kahnert/dpa/Symbolbild

Eine Mutter hat laut Polizei am Pfingstwochenende im baden-württembergischen Schwieberdingen ihre Kinder getötet. Anschließend habe die 56-Jährige in der Nachbarstadt Korntal-Münchingen Suizid begangen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die 13 Jahre alte Tochter und ihr 17 Jahre alter Bruder seien ersten Ermittlungen nach zwischen Sonntagabend und Montagabend in der Wohnung der Familie getötet worden.

Eine Obduktion soll es laut Staatsanwaltschaft nicht geben - «da eine Drittbeteiligung an der Tat ausgeschlossen werden kann», wie ein Sprecher erklärte. Die Leiche der Mutter habe zu der Wohnung und den getöteten Kindern geführt. «Die entsprechenden Nachforschungen führten dann zum Auffinden der toten Kinder», so die Staatsanwaltschaft weiter.

Mit Blick auf das postmortale Persönlichkeitsrecht der Beteiligten könnten keine weiteren Einzelheiten mitgeteilt werden, erklärte der Sprecher. Die Hintergründe seien noch unklar. Laut «Bild»-Zeitung ereignete sich die Tat auf einem ehemaligen Reiterhof im Osten der Gemeinde. Der Bürgermeister von Schwieberdingen, Nico Lauxmann (CDU), erklärte, dass die Gemeinde fassungslos sei. «Es bedarf nun keiner großen Worte», teilte er über die Webseite der Gemeinde mit. Stattdessen wünschte er sich «ein Innehalten, Mitgefühl und Beistand für die Familie, die Freunde und Bekannten».

Zwei ähnliche Fälle in Baden-Württemberg sorgten an den Ostertagen für Schlagzeilen: In Hockenheim nahe Heidelberg soll sich damaligen Angaben zufolge eine Mutter an die Polizei gewandt haben, dass sie ihre neun und sieben Jahre alten Kinder umgebracht habe. In Ulm soll ein 40-jähriger Mann die sieben Jahre alte Tochter seiner Lebensgefährtin mit einem Messer getötet haben.

Nach einer groben Schätzung auf Basis von Hochrechnungen europäischer und US-amerikanischer Studien gibt es je nach Land ein bis zwei Fälle von Kindstötungen auf 100 000 Kinder pro Jahr. Statistiken der Ermittler geben keine Auskunft darüber, wie oft Kinder in den vergangenen Jahren Opfer ihrer Eltern oder von nahen Verwandten geworden sind.

Den Zahlen des Bundeskriminalamtes zufolge war aber im vergangenen Jahr etwa jedes zehnte Opfer von Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen minderjährig - unabhängig vom Beziehungsverhältnis zum Täter, zur Täterin oder zu den Tätern. 45 waren jünger als 14 Jahre und 14 weitere waren Jugendliche. Die Zahlen sind ähnlich wie im Vor-Corona-Jahr 2019.

© dpa
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