Landkreise wollen Führungskräfte besser bezahlen dürfen

Wer richtig Geld verdienen will, der geht meist in die freie Wirtschaft und nicht ins Rathaus oder Landratsamt. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, fordern die Landkreise deswegen, die Besoldung von Führungskräften anzuheben.
Akten
Akten liegen auf einem Tisch. © Bernd Weissbrod/dpa/Archivbild

Die Landkreise in Baden-Württemberg wollen die Führungskräfte in der Verwaltung besser bezahlen dürfen. «Es ist wichtig, den Mitarbeitenden in den öffentlichen Verwaltungen attraktive Entwicklungsmöglichkeiten anbieten zu können, um sie für Führungsaufgaben zu motivieren», sagte der Präsident des Landkreistags, Joachim Walter (CDU), der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

«Aufgrund des meist geringen Gehaltszuwachses können beispielsweise immer weniger Menschen im öffentlichen Dienst dazu motiviert werden, sich weiter zu entwickeln», heißt es in einem Positionspapier der Landrätinnen und Landräte. Der Gehaltsunterschied zwischen rein sachbearbeitenden Tätigkeiten und solchen mit erweitertem Aufgabenfeld und Personalverantwortung müsse wieder vergrößert werden. Auch müssten wieder zusätzliche leistungsbezogene Zulagen ermöglicht werden, etwa wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitlich befristet ein höheres Amt übernähmen.

Bestimmte Berufsgruppen müssen aus Sicht der Landkreise zudem neu eingruppiert werden, etwa Straßenwärterinnen und Straßenwärter. Deren Eingruppierung sei auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr konkurrenzfähig, schreiben die Landrätinnen und Landräte. Dafür müsse die Landesregierung die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, forderte Walter.

Gemeinden, Städte und Landkreise kämpfen schon länger mit Fachkräftemangel. «Wenn es uns nicht gelingt, rasch geeignete Maßnahmen im Hinblick auf den Fach- und Arbeitskräftemangel im öffentlichen Dienst zu ergreifen, dann werden auch die Kommunen ihre wichtigen Aufgaben des Gemeinwohls und der Daseinsvorsorge nicht mehr voll erfüllen können», warnte Walter, der auch Landrat im Landkreis Tübingen ist.

Neben dem Abbau von Bürokratie und der Digitalisierung der Verwaltung brauche es auch mehr Ausbildung. «Wir werden etwa nicht umhinkommen, die eigenen Ausbildungskapazitäten der Kreise zu erhöhen», sagte Walter. Aus Sicht der Landkreise sollten die Zulassungszahlen an den Verwaltungshochschulen in Kehl und Ludwigsburg von derzeit 800 auf 1000 angehoben werden.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Tupac Shakur
People news
27 Jahre nach Mord an Tupac Shakur: Verdächtiger angeklagt
«Wolfsjagd»
Tv & kino
ARD-Krimi «Wolfsjagd» dominiert den Fernsehabend
Schlagerduo Judith und Mel
People news
Schlagersänger Mel Jersey mit 80 Jahren «voll in Action»
Mobilfunkantennen
Internet news & surftipps
Mobilfunk-Auktion: Behörde prüft langfristigen Verzicht
Apple
Internet news & surftipps
Frankreich akzeptiert Apple-Update für iPhone 12
Mann hält ein Handy in der Hand und sitzt am Laptop.
Das beste netz deutschlands
Viele Internet-Tarife sind teurer geworden
Thomas Tuchel
Fußball news
Bayern-Trainer Tuchel erwartet enges Meisterrennen
Frau prüft Betriebskosten-Abrechnung
Wohnen
Abrechnung: Welche Betriebskosten dürfen Vermieter umlegen?