Durch Fenster angeschossen: Landwirt unter Polizeischutz

Ein Landwirt und FDP-Kreisrat wird in seiner Wohnung durch das Fenster angeschossen und schwer verletzt. Die Gemeinde Hattenhofen steht unter Schock und rätselt weiter über die Hintergründe der Tat. Einen Zusammenhang mit Schüssen in anderen Orten im Südwesten sehen die Ermittler derzeit eher nicht.
Schüsse in Hattenhofen
Ein Polizist begeht den Tatort. © Marijan Murat/dpa

Nach den Schüssen auf einen Landwirt und FDP-Kommunalpolitiker in Hattenhofen im Albvorland steht der Mann nun unter Polizeischutz. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag mitteilten, befinde sich der Mann nach wie vor zur Behandlung in einer Klinik.

Die Ermittler gehen eher nicht von einer Verbindung zu Schüssen an anderen Orten im Südwesten aus. «Konkrete Anhaltspunkte, dass es einen Zusammenhang geben muss, liegen nicht vor», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm am Dienstag. Für den Fall in Hattenhofen wurde die Ermittlungsgruppe «EG Hof» gegründet.

Untersucht werde dennoch, ob die Taten in Bezug zueinander stehen. «Die Erkenntnisse der Ermittlungsgruppen werden abgeglichen», führte der Sprecher der Staatsanwaltschaft aus. Zum weiteren Stand der Ermittlungen wollte er sich nicht äußern. Damit ist weiterhin unklar, ob der Kreisrat wegen seiner politischen Arbeit oder aus einem anderen Motiv heraus Opfer des Angriffs auf seinem abgelegenen Hof wurde.

Der Landwirt und FDP-Kreisrat war am frühen Sonntagmorgen in seiner Wohnung durch das Fenster angeschossen worden. Der 65 Jahre alte Mann wurde durch mehrere Schüsse schwer verletzt und operiert, schwebt aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht in Lebensgefahr.

Ein Zufallsopfer scheint der Landwirt nicht zu sein. Der Täter schoss im hinteren Bereich des abgelegenen Bauernhofs mehrfach durch die Fenster und traf den ehrenamtlichen Kommunalpolitiker. Dem Hof muss er sich über den Garten genähert haben.

Hattenhofens Bürgermeister Jochen Reutter kann sich ein politisches Motiv nur schwer vorstellen. Der Mann sei ein ehrenamtlicher Vollblutpolitiker, sagte Reutter. Themen des 65-Jährigen waren demnach unter anderem Sparkassengeschäfte oder die Schließung einer kleineren Klinik. «Dass sich aus dieser politischen Tätigkeit so eine Tat entwickelt, kann ich mir persönlich schwerlich vorstellen. Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen», sagte der Bürgermeister.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) wünschte dem Landwirt und Kreisrat baldige und vollständige Genesung. FDP-Fraktionschef Christian Dürr schrieb bei Twitter: «Der Angriff auf meinen Parteikollegen in Hattenhofen macht mich sprachlos. Ich bin schockiert über diese Gewalttat - und zugleich erleichtert, dass sie keinen schlimmeren Ausgang hatte.»

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Romelu Lukaku
Champions league
Inter-Stürmer Lukaku im Netz rassistisch beleidigt
Fürstin Elisabeth von Bismarck in Friedrichsruh beigesetzt
People news
Fürstin Elisabeth von Bismarck in Friedrichsruh beigesetzt
«Die Chefin»
Tv & kino
«Die Chefin» hängt die Konkurrenz ab
Volker Weidermann
Kultur
Eine ganz besondere Beziehung: Thomas Mann und das Meer
Festnetz-Telefon
Das beste netz deutschlands
Sparvorwahl ade: Ende von Call-by-Call ist besiegelt
iPhone 14 Pro im Test: Das Kleine der Großen
Handy ratgeber & tests
iPhone 14 Pro im Test: Das Kleine der Großen
Smartphones für Kinder: Das sind die 5 besten Modelle für Kids
Handy ratgeber & tests
Smartphones für Kinder: Das sind die 5 besten Modelle für Kids
Balkonkraftwerk
Wohnen
Balkonkraftwerke: Warnung vor mangelhaften Wechselrichtern