Pleite auf Schalke verarbeitet? VfB braucht «Toptag»

Auch wenn der FC Bayern München übermächtig wirkt: Zuletzt hat der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart zweimal unentschieden gegen den Fußball-Rekordmeister gespielt. Das soll Mut für Samstag geben.
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia gestikuliert am Spielfeldrand. © Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Wenn die Fans des VfB Stuttgart am Samstag ins Stadion zum Heimspiel gegen den FC Bayern München (18.30 Uhr/Sky) pilgern, werden wohl etliche von ihnen an die zurückliegenden beiden Duelle mit dem Rekordmeister denken. An das 2:2 in der Vorrunde in München - aber vor allem an das mit dem gleichen Ergebnis beendete Duell bei den Bayern am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison. Schließlich konnte der Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga damals nur dank dieses Punktes die Abstiegsrelegation vermeiden und damit vielleicht auch den möglichen Sturz in die zweite Liga.

Manchmal könnten solche Erfahrungen helfen, sagte Trainer Bruno Labbadia am Donnerstag. «Ich hoffe, dass es den Spielern ein gutes Gefühl gibt.» Das wird auch nötig sein, erlitt der VfB doch zuletzt mit dem 1:2 beim Schlusslicht FC Schalke 04 im Abstiegskampf einen «brutalen Rückschlag, den wir zum falschen Zeitpunkt bekommen haben», wie der 57-Jährige erklärte. Was den früheren Bayern-Profi dabei neben der desolaten ersten Halbzeit in Gelsenkirchen besonders beschäftigt: Die Mannschaft kassiert einfache Tore, obwohl sie den Gegnern über 90 Minuten hinweg nicht allzu viele Gelegenheiten dazu gibt.

Ausgerechnet gegen die Bayern soll das nun anders werden - auch wenn die Münchner zuletzt beim 3:0 gegen Union Berlin zeigten, wie stark sie sind, wenn es darauf ankommt. Zudem dürften die Stuttgarter angesichts des nach Jahren mal wieder engen Meisterschaftsrennens an der Tabellenspitze kaum damit rechnen, dass die Elf von Coach Julian Nagelsmann nur mit halber Kraft auftritt. Auch wenn sie am kommenden Mittwoch Paris St. Germain zum Rückspiel im Achtelfinale der Champions League erwartet. Sein Team brauche einen «Toptag», betonte Labbadia. Es komme darauf an, «konsequent zu verteidigen, sich aber auch selbst in Ballbesitz zu zeigen».

Der Hesse rätselt vor der Partie noch, wie er seine Abwehr aufstellt. Zum einen fehlt links der kroatische Nationalspieler Borna Sosa wegen der fünften Gelben Karte. Eine Alternative wäre neben Mittelfeldspieler Nikolas Nartey auch der sonstige Innenverteidiger Hiroki Ito. Der Japaner litt unter der Woche jedoch an Rückenproblemen. Auch Dan-Axel Zagadou hat früher bei Borussia Dortmund schon links gespielt. Rechts steht Pascal Stenzel nach einem Muskelfaserriss zwar wieder zur Verfügung, wegen seines Tempodefizits dürfte er gegen die schnelle Bayern-Offensive aber auf der Bank sitzen.

Für die Stuttgarter, die unter Labbadia von bisher acht Pflichtspielen nur zwei gewonnen haben, beginnen mit der Partie Wochen, die wohl noch herausfordernder werden als zuletzt. Denn nach den Bayern folgen mit Eintracht Frankfurt, dem VfL Wolfsburg und Union Berlin Gegner, die wie der FCB allesamt um die Europapokal-Plätze kämpfen.

Fabian Bredlow, der sich in den vergangenen Wochen mit guten Leistungen als Nummer eins im Tor festgespielt hat, will darüber nicht groß nachdenken. «Ich glaube, in der Situation, in der wir uns befinden, ist jedes Spiel ein schwieriges», sagte er schon nach der Niederlage gegen Schalke. Und an die Münchner habe man mit den beiden Unentschieden ja gute Erinnerungen. «Wir haben in den letzten zwei Spielen bewiesen, dass wir auch mit Bayern mithalten können», sagte der 28-Jährige. «Das sollte die Marschroute für Samstag sein.»

Labbadia wäre es recht, wenn seine Elf die Pleite auf Schalke schnell verarbeiten und einen Punkt holen würde - oder sogar drei. Nicht nur wegen des schwierigen Abstiegskampfs. Als Trainer hat er schließlich in bisher 20 Pflichtspielen erst zweimal gegen die Bayern gewinnen können. Aber die Chance auf einen dritten Erfolg ist im Moment trotz des Selbstvertrauens von Bredlow nicht allzu groß.

© dpa ⁄ Matthias Jung, dpa
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