WWF: Fischerei hat sich bei Meeresschutz zu wenig bewegt

Grundschleppnetze können den Meeresboden erheblich und nachhaltig beschädigen. Ein generelles Verbot in Schutzgebieten ist deshalb im Gespräch. Doch Krabbenfischer fürchten um ihre Existenz.
Grundschleppnetzfischerei
Schwarze Holzkreuze lehnen an der Bronezeskulptur «Alt- und Jungfischer» im Hafen in Neuharlingersiel. Das Fischen mit Grundschleppnetzen steht in der Kritik. © Lennart Stock/dpa

In der Diskussion um das drohende Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten fordert die Umweltschutzorganisation WWF mehr Nachhaltigkeit in der deutschen Fischerei. «Es muss gelingen, die Fischerei mit bodenberührenden Netzen effektiv und zuallererst in den Schutzgebieten zu beschränken», sagte die Geschäftsleiterin Transformation beim WWF Deutschland, Heike Vesper, in einer Mitteilung am Montag.

In Gesprächen der Krabbenfischer, der Politik und dem Naturschutz müsse es nun darum gehen, sowohl den Meeresschutz sicherzustellen als auch eine Zukunftsperspektive für die Fischerei zu schaffen.

«Die Krabbenfischerei profitiert schon lange Zeit von gesetzlichen Ausnahmen und hat sich in der Vergangenheit viel zu wenig bewegt. Das muss sich jetzt zwingend ändern», sagte Vesper. Intakte Meeresökosysteme ermöglichten erst eine wirtschaftlich tragfähige Fischerei. Darauf ziele laut WWF der Aktionsplan der EU-Kommission. Fischen mit Grundschleppnetzen steht unter anderem in der Kritik, da der Meeresboden durch das Fanggerät erheblich beschädigt werden kann.

Verbot in Schutzgebieten spätestens 2030 geplant

Dem Plan zufolge soll die Fischerei mit Grundschleppnetzen - also Netzen, die den Meeresgrund berühren - in Schutzgebieten spätestens 2030 unzulässig werden. Wenn es so käme, blieben aus Sicht der Fischer kaum noch Fanggebiete vor den Küsten, in denen etwa die traditionelle Krabbenfischerei betrieben werden könnte. Betriebe an der deutschen Nordseeküste sehen deshalb ihre Existenz in Gefahr.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sieht ein pauschales Verbot in Schutzgebieten angesichts möglicher Folgen für die Fischerei kritisch. Auch norddeutsche Landesregierungen positionierten sich gegen den Plan. Das Thema stand am Montag auch auf der Tagesordnung bei einem Treffen der EU-Agrarminister in Brüssel. Ab Mittwoch soll es zudem bei der Agrarministerkonferenz in Büsum darum gehen.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Deutscher Fernsehpreis
Tv & kino
Beim Fernsehpreis räumen Streamingdienste ab
Sängerin Nicole
People news
Hans-Rosenthal-Ehrenpreis 2023 geht an Sängerin Nicole
Saw: In dieser Reihenfolge siehst Du die Horror-Movies am besten
Tv & kino
Saw: In dieser Reihenfolge siehst Du die Horror-Movies am besten
Apple
Internet news & surftipps
Frankreich akzeptiert Apple-Update für iPhone 12
Mann hält ein Handy in der Hand und sitzt am Laptop.
Das beste netz deutschlands
Viele Internet-Tarife sind teurer geworden
Xiaomi Watch 2 Pro: Alle Infos zur neuen Smartwatch mit Wear OS
Handy ratgeber & tests
Xiaomi Watch 2 Pro: Alle Infos zur neuen Smartwatch mit Wear OS
Thomas Tuchel
Fußball news
«Das bohrt»: Tuchel fordert Bayern-Statement in Leipzig
Frau prüft Betriebskosten-Abrechnung
Wohnen
Abrechnung: Welche Betriebskosten dürfen Vermieter umlegen?