Lindner-Appell: Grunderwerbsteuer auf Null senken

Die Grunderwerbsteuer macht bis zu 6,5 Prozent des Kaufpreises aus. Der Sparkassenpräsident will sie komplett abschaffen.
Bau Einfamilienhaus
Bevor mit dem Bau eines Hauses angefangen werden kann, muss das Grundstück gekauft werden. Damit ist auch die Grunderwerbsteuer fällig. © Julian Stratenschulte/dpa

Finanzminister Christian Lindner hat an die Länder appelliert, für weniger Steuerlast beim Immobilienkauf zu sorgen. «Wenn es nach mir geht, sollte die Grunderwerbsteuer in den Ländern auf null gesenkt werden», sagte der FDP-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Den dafür notwendigen rechtlichen Spielraum wollte ich den Ländern bereits im vergangenen Jahr schaffen, leider wurde das Angebot bis jetzt noch nicht angenommen.»

Wer heute ein Einfamilienhaus bauen oder eine Wohnung kaufen wolle, müsse bereits mit hohen Zinsen und gestiegenen Baukosten umgehen. Selbstgenutzter Wohnraum müsse für die breite Mitte der Gesellschaft aber finanzierbar bleiben, argumentierte Lindner.

Das Finanzministerium hatte vorgeschlagen, die Grunderwerbsteuer unter anderem mit einem Freibetrag flexibler zu gestalten. Außerdem sollten die Länder ermäßigte Steuersätze für selbst genutztes Wohneigentum schaffen können. Für eine solche Regelung ist allerdings die Zustimmung des Bundesrats nötig, die nach Angaben aus Ministeriumskreisen derzeit von den meisten Ländern verweigert wird. Die Grunderwerbsteuer gehört zu den Ländersteuern, die Einnahmen fließen also an die Länder. Sie macht bis zu 6,5 Prozent des Kaufpreises aus.

Bayerns Finanzminister Albert Füracker betonte, sein Land habe bereits den mit 3,5 Prozent bundesweit niedrigsten Steuersatz bei der Grunderwerbsteuer. «Darauf ruht sich Bayern aber nicht aus, sondern fordert schon seit langem weitere Verbesserungen, die der Bundesfinanzminister nicht voranbringt», kritisierte er. Statt «schöner Worte und Schuldzuweisungen» sollte Lindner die Voraussetzungen für Entlastungen schaffen. Daran hindere ihn niemand. Aktuell hätten die Länder nicht die nötige Flexibilität, um etwa Freibeträge für den Ersterwerb selbst genutzten Wohneigentums einzuführen.

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis hatte am Dienstag eine komplette Abschaffung der Grunderwerbsteuer auf selbst genutztes Wohneigentum vorgeschlagen.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Saisoneröffnung
Kultur
Fulminanter Start für Rattle mit Haydns «Schöpfung»
Mette-Marit und Haakon
People news
Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit kommen
Britisches Königspaar auf Staatsbesuch in Frankreich
People news
Au revoir mit Musik und Wein: Besuch der Royals endet
Deospray
Internet news & surftipps
Deo-Mutprobe im Netz: Wenn Trends zur Gefahr werden
Apple Watch Ultra 2 vs. Apple Watch Ultra: Diese Verbesserungen gibt es
Handy ratgeber & tests
Apple Watch Ultra 2 vs. Apple Watch Ultra: Diese Verbesserungen gibt es
Bits & Pretzels 2023: Das erwartet Dich auf Europas größtem Gründerfestival
Das beste netz deutschlands
Bits & Pretzels 2023: Das erwartet Dich auf Europas größtem Gründerfestival
Yuki Tsunoda
Formel 1
Alpha Tauri mit Formel-1-Stammpiloten Ricciardo und Tsunoda
Mit der Forke im Kompost
Wohnen
Kranke oder schädlingsbefallene Pflanzen nicht kompostieren