Twitter macht kostenlosen Zugang zu Schnittstellen dicht

Viele nützliche Dienste und Apps rund um Twitter könnten bald der Vergangenheit angehören: Der Online-Dienst verlangt ab kommender Woche Geld für Zugänge, die bisher kostenlos waren.
Gratisdiensten, die für ihre Funktionen auf Twitter zurückgreifen, droht der Verlust ihrer Existenzgrundlage. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Gratisdiensten, die für ihre Funktionen auf Twitter zurückgreifen, droht der Verlust ihrer Existenzgrundlage. Der Online-Dienst will vom 9. Februar an nur noch einen kostenpflichtigen Zugang zu seinen Schnittstellen anbieten. Seit jeher konnten Entwickler zumindest eingeschränkt ohne Bezahlung darauf zugreifen, während eine tiefere Integration Geld kostete.

Twitter machte in Tweets am Donnerstag zunächst keine Angaben zum künftigen Preismodell, sondern stellte lediglich weitere Informationen für die kommende Woche in Aussicht.

Mit dem Schnittstellen-Zugang entwickelte sich in den vergangenen Jahren ein System aus nützlichen Apps und Diensten. Sie fertigen zum Beispiel Screenshots von Tweets, machen Ketten aus mehreren Beiträgen leichter lesbar oder sammeln später gelöschte Tweets. Wenn der Zugang zu Twitters Schnittstellen für sie kostenpflichtig wird, könnten sie im Gegenzug von ihren Nutzern Geld verlangen müssen. Solche Geschäftsmodelle gelten als schwierig, da die Bereitschaft zum Bezahlen im Netz eher gering ist.

Milliardenschulden bei Twitter

Tech-Milliardär Elon Musk kaufte Twitter im vergangenen Herbst und bürdete dem Dienst dabei Schulden in Milliardenhöhe auf, die nun bedient werden müssen. Zugleich sanken seitdem die Werbeeinnahmen, auch weil viele Anzeigenkunden die Plattform mit dem Rechtsschwenk unter Musk scheuen. Twitter versucht, unter anderem mit einem Abo-Angebot zu mehr Geld zu kommen. Vor kurzem wurden auch Möbel aus der Zentrale in San Francisco versteigert.

Einen ersten Schlag gegen das Entwickler-Ökosystem rund um Twitter gab es bereits vor einigen Wochen. Nach einer Regeländerung hörten Apps anderer Anbieter, über die man auf Twitter zugreifen konnte, von einem Tag auf den anderen auf zu funktionieren. In ihnen konnte man sich der Werbung entziehen, die sonst zwischen den Tweets auftaucht.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Fußball news
Nationalmannschaft: Ter Stegen will als Nummer 1 zur EM - Wünsche an Neuer
Internet news & surftipps
Innere Sicherheit: Innenministerin Faeser: Kein Tiktok-Verbot in Deutschland
Musik news
Britischer Popstar: Ed Sheeran gibt Mitte April intimes Berlin-Konzert
Reise
Bahn und Flieger: Superwarnstreik: Das müssen Reisende jetzt wissen
Internet news & surftipps
#DeutschlandDigital: Ein Tastenhandy unter Glas - Die Digitalisierung im Museum
Internet news & surftipps
Internet: Bedrohung durch Spionage wächst: Mehr Vorsicht nötig
Auto news
Frühjahrsputz: Vorsicht mit dem Hochdruckreiniger beim Autowaschen
Musik news
Musiker: Herbert Grönemeyer über Altern, Druck und Endlichkeit