Der Angriff gegen das Kulturzentrum sei ein Versuch gewesen, Angst zu schüren und Menschen einzuschüchtern, sagte Möbbeck. Doch Solidarität und Zusammenhalt seien auf Dauer stärker. Halles Bürgermeister Geier lobte die Unterstützung der islamischen Gemeinde durch verschiedene andere Glaubensgemeinschaften in der Stadt und warnte vor einer Verharmlosung des Angriffes. Unabhängig davon, dass es sich nur um ein Luftgewehr gehandelt habe, sei erneut eine Waffe auf Gläubige gerichtet worden. Das sei massiv zu kritisieren.
Besucher des islamischen Kulturzentrums betonten, es dürfe nicht bei solchen einmaligen Solidaritätsbekundungen bleiben. Wer Zeuge von rechter Gewalt werde, müsse aufstehen und zeigen, dass die Opfer nicht alleine stehen. «Das Leben ist zu kurz, um sich das Leben gegenseitig schwer zu machen», sagte einer der Gläubigen.
Am Sonntag war auf das Kulturzentrum mit einem Luftgewehr geschossen worden. Verletzt wurde niemand. Zum Zeitpunkt der Tat befanden sich laut Polizei rund 100 Menschen zum Gebet in dem Gebäude. Nach den ersten Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen einen 55-jährigen Bewohner eines gegenüberliegenden Mehrfamilienhauses. Er wurde laut Polizei als Inhaber der Wohnung ermittelt, von deren Fenster nach Zeugenberichten die Schüsse ausgingen. Der Angriff ist nicht der erste dieser Art auf das Kulturzentrum.