Schon jetzt wird in keiner der Schulformen in Sachsen-Anhalt eine vollständige Unterrichtsversorgung erreicht, im Schnitt liegt diese aktuell bei 94 Prozent. Damit ist die schwarz-rot-gelbe Koalition deutlich von ihrem Ziel einer 103-prozentigen Unterrichtsversorgung entfernt.
«Der Verlust an Bildung ist gewaltig und er trifft vor allem diejenigen, die die meiste Unterstützung brauchen», kritisierte Lippmann mit Blick auf die Zahlen an Sekundar- und Förderschulen. Er warf der Landesregierung Untätigkeit vor und forderte einen Rettungsschirm für die Schulen. Unter anderem sollten pädagogische Fach- und Hilfskräfte eingesetzt und die Zahl der Studienplätze an den Universitäten Halle und Magdeburg erhöht werden.
Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) verteidigte den Kurs der Landesregierung. «Eines lasse ich mir nicht vorwerfen: Ignoranz und Wunschdenken. Diese Behauptungen weise ich mit Abscheu zurück», sagte Feußner. «Schwieriges Fahrwasser bedeutet noch lange keinen Untergang.» Das Land schreibe regelmäßig Stellen für Lehrkräfte aus - es gelinge aber nicht, alle zu besetzen. Mehr Studienplätze würden nichts bringen, da es zu wenig Lehramtsstudenten gebe.
Die Ministerin kündigte an, ab dem 17. Dezember eine weitere Ausschreibung mit etwa 900 Stellen zu starten. Außerdem will das Land eine Vertretungsreserve mit 100 Stellen einrichten. Dies könnte laut Feußner für Bewerber in Frage kommen, die beispielsweise nur einen Bachelor-Abschluss hätten.