Zu den Höhepunkten gehören gleich das Eröffnungskonzert mit der Aufführung von Weills «Die sieben Todsünden» mit Katharine Mehrling und der Anhaltischen Philharmonie. Berührende Momente werde es beim Konzert «Lebensmelodien» geben. Der Klarinettist Nur Ben Shalom werde mit seinem Nimrod-Ensemble jüdische Musik und Lieder spielen, die zwischen 1933 und 1945 komponiert oder aufgeschrieben wurden. «Wir erzählen dabei auch die Geschichte hinter den Melodien», sagte der Musiker.
Um mehr jüngeres Publikum anzulocken, werde erstmals während des Festivals auch Breakdance zu sehen sein. Die Flying Steps aus Berlin tanzen eine Interpretation von Johann Sebastian Bachs «Wohltemperiertem Klavier», sagte Intendant Kämpfe.
Der Komponist Weill («Die Dreigroschenoper») war im Jahr 1900 in Dessau als Sohn eines jüdischen Kantors geboren worden. Wegen der Machtergreifung der Nazis zog er über Paris in die USA, wo er ein gefeierter Musicalkomponist am Broadway war. Weill, ein enger Weggefährte von Bertolt Brecht, starb 1950 in New York. Das Dessauer Festival war nach 1990 ins Leben gerufen worden. Vor der Pandemie zählte es zuletzt rund 22 000 Besucher (2019).