Menschen mit Behinderung werden laut Institutsleiter Bert Rürup deutlich länger mit den Negativfolgen der Pandemie zu kämpfen haben. So steige die Gefahr, dass mehr von ihnen in Langzeitarbeitslosigkeit abrutschten. In den Jahren vor der Pandemie hatte sich auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland ihre Situation den Angaben nach stetig verbessert. Nun liege das Niveau der Inklusion wieder auf dem Stand von 2016. «Alle seither erreichten Fortschritte sind verloren», konstatierte Rürup.
Menschen mit Behinderung würden zwar von einer absehbaren Erholung des Arbeitsmarktes profitieren, dies aber wohl langsamer als Menschen ohne Behinderung. Grund seien auch ausgebliebene Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen. Hier drohe ein «Rückstau», der schnell aufgelöst werden müsse, so Rürup.
Den höchsten Anstieg der Arbeitslosenzahlen bei Menschen mit Behinderung verzeichnen der Studie zufolge die Bundesländer Hamburg mit einem Plus von fast 16 Prozent im Vergleich zum Oktober 2019 sowie Bayern mit einem Plus rund 14 Prozent im gleichen Zeitraum. Am geringsten ist er in Thüringen und Sachsen-Anhalt mit weniger als einem Prozent.