Denn nach mehreren vorherigen extrem heißen und trockenen Sommern seien die Bäume nach wie vor geschwächt und daher anfälliger für Schaderreger. So seien im Saarland von 2018 bis zum dritten Quartal dieses Jahres rund 570 000 Festmeter Schadholz angefallen. Das sei ungefähr doppelt so viel wie in einem normalen Jahr im Zuge einer naturnahen Waldbewirtschaftung im Saarland geerntet werde.
Die gesamte Schadfläche beläuft sich laut Jost auf rund 1200 Hektar. Im Staatswald seien von insgesamt betroffenen 635 Hektar bislang rund 520 Hektar wiederbewaldet worden - teils durch Neupflanzungen. In den kommenden Monaten sollten rund 78 000 Pflanzen - vor allem Eiche, aber auch Esskastanie - gepflanzt werden, sagte der Minister.
Preisverfall, etwa bei der Fichte, und Aufarbeitungskosten hätten zu einem «unvorhersehbaren Defizit» beim SaarForst geführt, sagte Jost. Ein Ausgleich der Verluste über mehr Holzeinschlag werde es aber nicht geben, sondern stattdessen eine Begrenzung. «Wir geben dem Wald die Luft, die er zum Atmen braucht. Walderhalt vor Waldnutzung hat seinen Preis.» Zur Deckung des Defizits würden SaarForst aus dem Landeshaushalt elf Millionen Euro für die beiden Jahre 2021 und 2022 zusätzlich zur Verfügung gestellt.
Die wichtigste Laubbaumart im Saarland mit einem Flächenanteil von 23 Prozent ist die Buche. Gegenüber 2020 sei bei dieser Baumart der Anteil der deutlichen Schäden um 13 Prozentpunkte auf 45 Prozent gesunken. Bei der zweitwichtigsten Laubbaumart, der Eiche, habe es eine Verschlechterung gegeben: Der Anteil deutlich geschädigter Bäume sei um 11 Punkte auf 46 Prozent gestiegen. Grund sei der kombinierte Befall blattfressender Raupen und Eichenmehltau gewesen.