Zwei Tote nach Schüssen in Virginia

Immer wieder erschüttert blutige Waffengewalt die USA. Nun traf es Besucher der Abschlussfeier einer High School im Osten des Landes. Über das Motiv rätselt die Polizei noch.
Schüsse in Virginia
Einsatzwagen der Polizei stehen vor dem Gebäude in Richmond im US-Bundesstaat Virginia, wo zwei Menschen erschossen wurden. © Mike Kropf/Richmond Times-Dispatch/AP/dpa

Am Rande einer Schulabschlussfeier sind in Richmond im US-Bundesstaat Virginia zwei Menschen durch Schüsse getötet und fünf weitere verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich im Anschluss an die Zeremonie, die in einem Theater im Stadtzentrum stattgefunden hatte, wie die Polizei am späten Dienstagabend auf einer Pressekonferenz mitteilte. Bei den Todesopfern handelte es sich demnach um zwei Männer im Alter von 18 und 36 Jahren. Die Polizei nahm den Angaben zufolge einen 19 Jahre alten Verdächtigen fest. Er soll wegen zweifachen Totschlags angeklagt werden. Der Hintergrund war unklar.

Offen war auch, ob der Vorfall direkt mit der Abschlussfeier in Zusammenhang stand. Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf die Ermittler, der Schütze habe mindestens eines der Opfer gekannt und mehrere Schusswaffen bei sich gehabt. Bei den Toten soll es sich um einen Schüler und dessen Vater handeln. Einer der Verletzten schwebe in Lebensgefahr. In der Panik nach den Schüssen seien sechs weitere Menschen verletzt worden. So sei eine Neunjährige auf der Flucht von einem Auto angefahren worden. Bürgermeister Levar Stoney zeigte sich vor Journalisten konsterniert: «Ist denn nichts mehr heilig?». Er versprach, der Gerechtigkeit werde Genüge getan.

Zahlreiche Menschen hätten sich zu dem Zeitpunkt des Vorfalls vor dem Theater und in einem nahe gelegenen Park aufgehalten, um mit den Schülern zu feiern und Fotos zu machen, hieß es in den Berichten weiter. Andere für den Tag geplante High-School-Abschlussfeiern wurden demnach abgesagt. Am Mittwoch sollen die Schulen in der rund 225.000 Einwohner zählenden Hauptstadt Virginias geschlossen bleiben.

Die USA sind seit langem mit einem gewaltigen Ausmaß an Waffengewalt konfrontiert. Amokläufe und tödliche Schießereien gehören dort zum Alltag. Schusswaffen sind in dem Land leicht erhältlich und im großen Stil im Umlauf. Größere Attacken dieser Art - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei großen Veranstaltungen - führen regelmäßig zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts. Bislang jedoch ohne Erfolg.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Schriftstellerin Juli Zeh
Kultur
Juli Zeh: Schulsystem geht vor die Hunde
Michael Schulte
People news
Michael Schulte: Werden seine Kinder gemobbt?
Caren Miosga
Kultur
Charly Hübner und Caren Miosga lesen Uwe Johnson
Wiko Y82 im Test: Günstig-Smartphone für 99 Euro
Handy ratgeber & tests
Wiko Y82 im Test: Günstig-Smartphone für 99 Euro
ChatGPT
Internet news & surftipps
Studie: KI könnte deutscher Wirtschaft Milliarden einbringen
Amazon
Internet news & surftipps
Amazon steigt bei KI-Start-up Anthropic ein
FC Bayern München
Fußball news
Tuchel lässt Rotation offen - Sané erfreut Hoeneß' Herz
Corny Littmann
Reise
«Der Kiez war am Ende»: Corny Littmann und sein St. Pauli