Mann wegen Mordes an Ehefrau vor Scheidungstermin angeklagt

Mit großen Porträtbildern erinnern Angehörige im Gerichtssaal an die erstochene zweifache Mutter. Wegen Mordes angeklagt ist der Ehemann der 35-Jährigen. Er wirkt äußerlich gefasst.
Angehörige der Getöteten sitzen mit Porträtfotos der getöteten Frau beim Prozessauftakt in einem Saal vom Landgericht Hildesheim. © Moritz Frankenberg/dpa

Wegen heimtückischen Mordes an seiner Ehefrau muss sich ein Familienvater vor dem Landgericht Hildesheim verantworten. Der Mann aus dem Landkreis Celle hatte die 35-Jährige am 3. Mai 2022 in Burgdorf an ihrem Auto abgepasst. Als sie ihren Parkschein platzieren wollte, habe er ein Küchenmesser aus seiner Tasche gezogen, um sie zu töten, sagte Oberstaatsanwalt Marcus Preusse. Er habe 13 Mal auf die Frau eingestochen. Die Mutter von zwei jugendlichen Söhnen starb knapp eine Stunde später im Rettungswagen infolge massiver Organverletzungen.

Laut Anklage wusste der 37-Jährige von einem Anwaltstermin seiner Frau in der Kleinstadt bei Hannover. Sie habe an diesem Tag die Ehescheidung einleiten wollen, sagte der Oberstaatsanwalt.

Familienangehörige mit Porträts der Getöteten im Gericht

Beim Prozessauftakt erinnerten Familienangehörige mit gerahmten Porträtbildern an die Getötete. Einige weinten, der mutmaßliche Mörder wirkte dagegen gefasst und zeigte keine Gefühlsregungen. Sein Verteidiger Matthias Waldraff las eine kurze Erklärung vor. Der Angeklagte bedauere es «unendlich und zutiefst», am 3. Mai seine Ehefrau getötet zu haben, sagte der Rechtsanwalt. «Er versteht, dass seither viele Menschen Hass gegen ihn empfinden.» Er wisse, dass er von Seiten seiner Kinder und der Familie seiner Frau nicht auf Vergebung hoffen dürfe. Ausführlich werde sich sein Mandant am nächsten Prozesstag äußern.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wollte der in der Türkei geborene Deutsche seine Frau für ihre Trennung von ihm bestrafen. Durch die Trennung habe er sein Ansehen in der Öffentlichkeit beschädigt gesehen. Der Mann war nach der Tat zunächst geflüchtet, aber noch am selben Tag festgenommen worden.

Vier Schwestern des Mordopfers treten in dem Prozess als Nebenklägerinnen auf. Allen Familienmitgliedern der Getöteten, vor allem ihren Eltern, gehe es sehr schlecht, sagte Nebenklage-Anwältin Antje Heister. Es habe schon vor dem Messerangriff in Burgdorf häusliche Gewalt und auch einen Platzverweis gegen den Täter gegeben. Die Frau selbst habe ihren Schwestern gegenüber die Befürchtung geäußert, dass er sie umbringen würde, und zwar ganz gleich, ob sie ihn verlässt oder bei ihm bleibt, sagte die Anwältin. (AZ: 12 Ks 26 Js 18306/22)

© dpa
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