Europol schlägt Alarm: Heftige Anschläge auf Geldautomaten

Ziel der modernen Bankräuber Europas sind Geldautomaten, ihre Waffen Sprengstoff. Mit der Beute flüchten die Verbrecher, teils mit 250 Stundenkilometer über die Grenze. Und sie werden skrupelloser.
Völlig zerstört: So sieht ein freistehender Geldautomat der Volksbank Mainz nach einem Angriff aus. © Arne Dedert/dpa

Sprengstoffanschläge auf Geldautomaten nehmen nach Angaben von Europol in Europa drastisch zu und werden immer gefährlicher.

Die Polizeibehörde sei sehr besorgt über die zunehmende Gewalt, sagte Europol-Sprecherin Claire Georges der Deutschen Presse-Agentur in Den Haag. «Immer häufiger werden extrem schwere Sprengstoffe eingesetzt, durch die sogar Gebäude einstürzen und auch unschuldige Menschen getötet werden könnten.»

«Es sind die modernen Banküberfälle», sagte die Sprecherin. Banken verfügten nur noch über wenig Bargeld. In Automaten aber könnten die Banden relativ schnell Hunderttausende Euros erbeuten.

Zunehmend würden auch unschuldige Bürger gefährdet, sagte die Sprecherin. Viele Automaten befänden sich in Supermärkten oder Einkaufsstraßen. Die Täter seien aber extrem skrupellos, wie die Sprecherin sagte. «Die interessieren sich nicht für Menschen, denen geht es nur ums Geld.»

Entwicklung in Europa

Die Ermittler stellten diese Entwicklung in vielen europäischen Staaten fest, wie die Sprecherin sagte. Dazu gehörten auch Deutschland, Südeuropa und die baltischen Staaten. Gut organisierte Verbrecherbanden hätten sich auf diese Bombenanschläge spezialisiert und würden auch Kriminelle gezielt ausbilden. Im vergangenen Jahr hatten Ermittler mit Hilfe von Europol bei Utrecht sogar ein Trainingszentrum für Automatensprengungen entdeckt.

Die Verbrecher würden meist in sehr schnellen Autos eine ganze Region heimsuchen und mehrere Automaten sprengen. Oft operierten sie international in den Nachbarländern. Zum Beispiel kam etwa die Hälfte der Tatverdächtigen für Anschläge in Deutschland 2021 aus den Niederlanden.

Genaue Zahlen für ganz Europa liegen noch nicht vor, da EU-Mitgliedsstaaten nur internationale Fälle bei der europäischen Polizeibehörde melden. In Deutschland registrierte das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr 287 Fälle, im Jahr zuvor waren es 268 - trotz Corona-Reisebeschränkungen. In diesem Jahr wird eine weitere starke Zunahme erwartet.

In den Niederlanden waren bis September bereits ebenso viele Sprengungen registriert worden wie im gesamten Vorjahr. Besonders Amsterdam wurde durch starke Explosionen in Wohnvierteln getroffen.

Erfolgreich im Kampf gegen die Sprengungen ist Europol zufolge Frankreich. Dort würden die Automaten mit einer speziellen Tinte präpariert, so dass das erbeutete Bargeld unbrauchbar werde.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Games news
Featured: Opera GX: So erhöhst Du die Downloadgeschwindigkeit des Browsers
People news
Notfälle: Helfer retten Santiano-Geiger aus Kieler Bucht
Reise
Warnstreik in Deutschland: Zug- und Flugtickets nicht genutzt? Das können Sie jetzt tun
Fußball news
Nationalmannschaft: Härtetest im Schnapszahl-Spiel: Flick warnt vor Belgien
Games news
Featured: WWE 2K23 – Roster: Vollständige Liste aller teilnehmenden Stars & Legenden
Das beste netz deutschlands
Featured: Apple AirTags mit dem iPhone verbinden: So klappt die Einrichtung
Das beste netz deutschlands
Featured: Facebook und Instagram: Blauen Haken kaufen – so funktioniert Meta Verified
Auto news
Achtung, Betrüger: Beim Oldie-Kauf nicht drängen lassen oder vorab überweisen