Angriff mit Sprengkörper auf Beerdigungsfeier

Hunderte Menschen versammeln sich auf einem Friedhof in Baden-Württemberg. Plötzlich fliegt etwas in die Menge. Und explodiert.
Blaulicht
Nach Polizeiangaben wurden infolge einer Explosion mehrere Personen verletzt (Symbolbild). © Lino Mirgeler/dpa

Beim Wurf eines explosiven Gegenstands auf eine Trauergemeinde in Altbach in Baden-Württemberg sind fünf Menschen verletzt worden. Bis zu 500 Personen hatten sich dort am Freitagmittag zur Beerdigung eines 20 Jahre alten Mannes versammelt, wie Polizei, Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Ein 23-Jähriger näherte sich demnach der Trauergemeinde und warf einen bislang unbekannten Gegenstand in die Menge. Fünf Menschen wurden leicht verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Die Trauergäste verfolgten den Tatverdächtigen und verprügelten ihn so schwer, dass er ins Krankenhaus geflogen wurde.

Großaufgebot an Einsatzkräften

Mehrere Notrufe gingen bei der Polizei ein, in denen von einer Explosion berichtet wurde. Daraufhin rückte ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr aus.

Zunächst war von zwei Tatverdächtigen die Rede gewesen. Es werde ermittelt, ob weitere Personen beteiligt gewesen seien, hieß es am Abend. Die Hintergründe der Attacke sind völlig unklar. Da die Polizei Zusammenhänge mit einer Serie von Schüssen in Baden-Württemberg nicht ausschließt, hat das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Man werde mögliche Verbindungen prüfen, sagte ein Sprecher.

Art des Sprengkörpers wird untersucht

Die Polizei sprach von einer sehr aggressiven Stimmung auf der Trauerfeier. Um welche Art von Sprengkörper es sich gehandelt habe, ist nun Gegenstand weiterer kriminaltechnischer Untersuchungen. Die Polizei hatte zunächst von einem Knallkörper gesprochen. Ein Sprecher sagte später, es müsse ermittelt werden, was für ein Gegenstand genau geworfen wurde - ob es ein handelsüblicher Böller gewesen sei oder etwa eine selbstgebaute Sprengvorrichtung. Sicherheitskreisen zufolge erlitten die Trauergäste «Brand- und Splitterverletzungen».

Der 20-jährige Mann, der beerdigt wurde, sei vor einer Woche bei einem Bahnunfall ums Leben gekommen. Die Polizei schließt dabei Fremdverschulden aus. Am Bahnhof in Altbach wurden Kerzen, Fotos und Blumen abgelegt. «Dass man so etwas auf einer Trauerfeier macht, ist höchste Respektlosigkeit», sagte einer, der den Toten kannte. «Das ist nicht zu verzeihen.»

© dpa
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