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14-Jähriger wegen Mordes vor Gericht in Hannover

Der Vorwurf scheint unvorstellbar: Ein 14-Jähriger soll einen gleichaltrigen Freund getötet haben. Seit Juli steht der Teenager in Hannover vor Gericht. Nach seiner Aussage müssen die Ermittler vor allem eines klären.
Prozess gegen 14-Jährigen
Blumen und Kerzen im Januar 2023 in Wunstorf am Fundort der Leiche des 14-Jährigen. © Julian Stratenschulte/dpa

Ein 14-Jähriger, der wegen des Verdachts des heimtückischen Mordes an einem Gleichaltrigen in Hannover vor Gericht steht, hat die Tat womöglich nicht allein begangen. Es gebe «Hinweise darauf, dass bei der Tat möglicherweise ein weiterer Jugendlicher zugegen oder beteiligt gewesen sein könnte», sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, Kathrin Söfker.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sprach der Angeklagte im Prozess über einen möglichen weiteren Beteiligten. Das Verfahren ist nicht öffentlich. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen, wie die Sprecherin sagte. Unklar war zunächst, ob der mögliche Komplize am Ort der Tat war oder die Tat mit geplant hatte. Bisher waren die Ermittler nach eigenen Angaben davon ausgegangen, dass der 14-Jährige sein Opfer Ende Januar allein auf das Gelände einer ehemaligen Gärtnerei gelockt und dort getötet hatte. Gegen den verdächtigen Teenager wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen, Seitdem sitzt er in der Jugendanstalt Hameln in Untersuchungshaft.

Gab es noch einen Komplizen?

Im Frühjahr erhob die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage gegen den Deutschen. Die beiden Jungen hatten sich zum Spielen getroffen, aber nur einer von ihnen kam nach Hause zurück. Sein Vater meldete ihn als vermisst. Hunderte Einsatzkräfte suchten in Wunstorf nahe Hannover nach dem zunächst vermissten Jungen - viele Menschen hofften, dass er noch auftauchen würde. Während der Suche soll der angeklagte Achtklässler der Polizei gesagt haben, dass er seinen Spielkameraden getötet und versteckt habe. Bei der Obduktion wurde stumpfe Gewalteinwirkung als Todesursache festgestellt.

Um wen es sich bei dem möglichen Komplizen handele, dazu könne sie sich nicht äußern, erklärte die Sprecherin der Anklagebehörde. Sie gehe davon aus, dass der Prozess ungehindert weitergehen werde - die neuen Ermittlungen würden parallel geführt.

Die Familien unterstützen sich gegenseitig

Das Opfer sei arg- und wehrlos gewesen, hatten die Ermittler zuvor erklärt. Der Junge habe nicht damit gerechnet, dass er von seinem Spielkameraden umgebracht werden könnte. Der mutmaßliche Täter und das Opfer besuchten dieselbe Schule, gingen aber in unterschiedliche Klassen. Details zu Hintergrund und Motiv sollten nicht genannt werden.

Aus der Sicht der Nebenklage gibt es offene Fragen. Man erhoffe sich Antworten und neue Erkenntnisse - auch zur Motivlage, sagte der Nebenklagevertreter und Göttinger Opferanwalt Steffen Hörning vor einigen Tagen.

Verteidiger Dogukan Isik hatte zu Prozessbeginn gesagt, es sei kein leichtes Verfahren. Auch für die Familie des angeklagten Teenagers, die zur Familie des Opfers Kontakt habe, bedeute es emotional und psychisch enormen Druck. Die beiden Familien unterstützten sich gegenseitig. Auch Hörning sprach von gegenseitigem Zuspruch.

© dpa
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