In dem Verfahren wird ein 74 Jahre alter Ex-Lokalpolitiker beschuldigt, in der Nacht auf den 30. Dezember 2019 am Rheinufer im Zuge einer Auseinandersetzung einen damals 20-Jährigen mit einer nicht registrierten Waffe angeschossen zu haben. Zuvor soll er den jungen Mann und seine Begleiter rassistisch beleidigt haben, so die Anklage.
Die Schussabgabe hatte der 74-Jährige in seiner Einlassung eingeräumt. Die zur Last gelegte rassistische Beleidigung streitet er hingegen ab. Mehrere Zeugen berichteten vor Gericht aber von entsprechenden Äußerungen. Am Dienstag erklärte ein Arzt, der den Oberarmdurchschuss des jungen Mannes in der Tatnacht in einem Krankenhaus versorgt hatte, auf Nachfrage, er könne sich «ganz dunkel» daran erinnern, wie der Geschädigte von rassistischen Beleidigungen gesprochen habe.
Der Fall hatte Anfang des Jahres 2020 bundesweit für Aufsehen gesorgt. Wenig später hatte sich der Beschuldigte von seinen politischen Ämtern zurückgezogen.