Auch bei der Bildung der schwarz-gelben Koalition nach der NRW-Landtagswahl 2017 sei es ihm als damaligem Landesparteichef und FDP-Spitzenkandidaten wichtig gewesen, dass sich das Bündnis in NRW nicht begreife «als verlängerte Werkbank der Großen Koalition im Bund» oder «als Filiale der Bundesregierung».
Den 400 Delegierten versprach Lindner: «Wir werden uns massiv einsetzen.» Alle im Bund tätigen Freidemokraten aus NRW würden «alles in unserer Macht Stehende tun», damit die FDP nach der Landtagswahl am 15. Mai auch Teil der neuen Landesregierung sei. Dafür wolle er seinen Parteifreunden im Wahlkampf durch gutes Regieren in Berlin, aber auch «in Präsenz auf Marktplätzen und in den Sälen Rückenwind geben».
Dass er nun in der Bundesregierung in einer Koalition mit SPD und Grünen arbeite, sei den politischen Realitäten geschuldet, sagte Lindner. «Das war ja nicht unser Wunsch-Bündnis, eine Ampel zu bilden.» Der Parteichef prognostizierte: «Leicht wird es nicht.» Fakt sei aber, «dass die notwendige Professionalität und Vertraulichkeit, eine Regierung zu bilden, bei den Unionsparteien nicht vorhanden war». CDU und CSU müssten nun «ihre innere Mitte» wiederfinden.
Am Nachmittag wollte der außerordentliche Parteitag über ein Programm für die NRW-Landtagswahl am 15. Mai abstimmen.