Laut dem Betriebsrat plant Volkswagen den erhöhten Bedarf durch das Abziehen von Stammbeschäftigten aus anderen VW-Standorten nach Emden zu decken. «Das erachten wir als falsch», sagte Wulff und zeigte sich zugleich skeptisch, dass dies rechtzeitig gelingen werde. Nach Angaben des Betriebsratschefs hätte es auch die Möglichkeit gegeben, übergangsweise Beschäftigung für die 148 befristet Beschäftigten zu finden.
Nach Wulffs Angaben wird der Personalbedarf voraussichtlich ab Februar oder März mit dem Start der ID.4-Produktion akut werden - dann brauche es mindestens 1000 zusätzliche Beschäftigte, sagte er. Wie viele Beschäftigte aus anderen Werken dann nach Emden kommen könnten, sei noch nicht abzusehen. Im kommenden Jahr sollen demnach bei VW in Emden insgesamt 260 000 Autos gebaut werden.
Unklar ist allerdings, wie sich der weitere Nachschub mit Halbleitern gestalten wird und wann genau die Produktion wieder voll ausgelastet wird. Aktuell ruht die Produktion in Emden. «Wenn wir Halbleiter haben, bauen wir sofort Autos», bekräftige Wulff. Der Betriebsrat kündigte allerdings auch an, dass das Emder Werk wegen der Halbleiter-Problematik auch zum Jahresbeginn in Kurzarbeit gehen werde. Nach den Werksferien sollen die Bänder demnach auch in der zweiten Kalenderwoche 2022 still stehen. Zudem seien drei Kurzarbeitstage Ende Januar und Anfang Februar vorgesehen, hieß es.
In diesem Jahr gab es in Emden laut Betriebsrat an insgesamt 72 Tagen Kurzarbeit. Statt der 190 000 Autos, die in 2021 gebaut werden sollten, liefen lediglich 120 000 Fahrzeuge vom Band, sagte Wulff.