Der Beinahe-Sieger der Bremen-Wahl 2019, Carsten Meyer-Heder, tritt bei der nächsten Landtagswahl 2023 nicht wieder als CDU-Spitzenkandidat an. Er wolle aber CDU-Landeschef bleiben und sich bei einem Parteitag im kommenden Mai zur Wiederwahl stellen. Das teilte Meyer-Heder (60) nach Parteiangaben bei einer Vorstandssitzung mit. Noch vor der Sommerpause werde er der Partei einen Vorschlag für die Spitzenkandidatur machen. Im kleinsten Bundesland soll der Landtag, die Bremische Bürgerschaft, im Mai 2023 neu gewählt werden.
Der Software-Unternehmer, der als Quereinsteiger in die Politik kam, begründete den Verzicht mit seinen beruflichen Anforderungen. «Die Entwicklung meiner Unternehmen fordert mich als Geschäftsführer erheblich stärker, als ich es 2019 nach der Bürgerschaftswahl erwartet hätte», sagte er nach Parteiangaben vom Freitag.
Mit Meyer-Heder hatte die CDU 2019 erstmals die Sozialdemokraten überflügelt und war mit 26,7 Prozent der Stimmen stärkste Fraktion geworden. Allerdings landete die CDU letztlich wieder in der Opposition, weil die SPD die erste rot-grün-rote Koalition im kleinsten Bundesland formierte. Den Wahlverlierer Carsten Sieling ersetzte die SPD dabei durch Andreas Bovenschulte als Bürgermeister.
Meyer-Heder wies im Gespräch mit dem «Weser-Kurier» die Vermutung zurück, er rechne sich gegen Bovenschulte schlechtere Chancen aus als zuletzt gegen Sieling. 2023 werde Bremen immer noch «das Bundesland mit den schlechtesten Werten bei Bildung, Kinderarmut, Hartz-IV-Bezug» sein, sagte er.
Als mögliche Kandidaten würden in der Partei Landesvize Jens Eckhoff, Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff oder der frühere Handelskammer-Präses Christoph Weiss genannt, berichtete die Zeitung. Auch Fraktionschef Heiko Strohmann sei eine Option. Als profiliert gilt auch der Ex-Fraktionsvorsitzende Thomas Röwekamp, der aber vergangenes Jahr in den Bundestag gewechselt ist.