Allein 114 Bundeswehrangehörige arbeiten in der Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter. Im Gesundheitsamt des Landkreises Celle waren am Montag drei Soldatinnen und zwei Soldaten vom Panzergrenadierlehrbataillon 92 aus Munster im Einsatz. Sie gehörten zum Fernmeldezug ihrer Kompanie, sagte der Oberstabsgefreite Roman Ringel.
«Wir telefonieren die möglichen Kontaktpersonen von Infizierten ab», berichtete er. Wenn dies nötig sei, verhängten die Soldaten auch mündlich eine Quarantäne, die aber noch durch ein offizielles Schreiben des Gesundheitsamtes bestätigt werden müsse. Es sei anders als der Militärdienst, aber er habe bei dieser Aufgabe das Gefühl, «als Uniformträger etwas für Volk und Vaterland zu leisten», sagte der 29-Jährige.
«Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung», sagte die Stabsgefreite Mona Ernst (25). Man habe es am Telefon mit sehr unterschiedlichen Menschen zu tun. Manche seien «eher ängstlich, weil sie noch nie mit dem Gesundheitsamt zu tun hatten», andere seien offener. Die meisten Angerufenen wüssten aber schon von dem Infektionsfall in ihrer Nähe.
Nach Angaben des Landeskommando in Hannover waren am Montag 23 Soldaten und Soldatinnen in der Impfunterstützung tätig. Weitere 15 Bundeswehrangehörige arbeiteten in Pflegeheimen mit. In der zweiten Corona-Welle im vergangenen Winter hatten in Niedersachsen etwa 1200 Soldaten in Ämtern, Impfzentren oder Heimen mitgearbeitet.