Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) hatte die Rolle der Gastarbeiter bereits vor dem Jubiläum gewürdigt: «Italienische Arbeitskräfte haben nicht nur dazu beigetragen, dass die Wirtschaft in Wolfsburg aufblühte, sondern auch das kulturelle und gesellschaftliche Leben außergewöhnlich stark geprägt.» Nach Angaben des Instituts für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation arbeiteten bis Ende 1962 bereits über 3100 Italiener im VW-Stammwerk. Insgesamt kamen mehr als 35.000 - einschließlich ihrer Familien waren es laut IG Metall rund 60.000 Menschen, die nach Wolfsburg zogen.
Der Bezirkschef der Gewerkschaft in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, sagte zu dem Jahrestag: «Deutschland war und ist schon immer durch Migration geprägt. Sie hat den Grundstein für den Erfolg unseres Landes gelegt - ob beim großen niedersächsischen Autobauer oder beim kleinen Handwerksbetrieb um die Ecke.» Umso wichtiger sei es, Fremdenfeindlichkeit auch heute entgegenzutreten. Die IG Metall schlägt zudem vor, Lohn-Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund oder ohne deutschen Pass durch eine Erweiterung des Entgelt-Transparenzgesetzes besser vorzubeugen.