Vassiliadis erklärte, aus seiner Sicht dürfe es nicht bei Schritten wie einem Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger bleiben: «Das reicht nicht, um in der Breite zu helfen.» Ebenso dazugehören könnten «Energie-Schecks» über einen pauschalen, einmaligen Förderbetrag - «mit einer Obergrenze, die man dann vereinbaren muss». Er schlug außerdem eine höhere Mobilitätsprämie für Geringverdiener beim Pendeln und eine frühere Entlastung bei der EEG-Umlage vor, die zum Jahreswechsel 2022/2023 endet. «Es gibt Armut in Deutschland, und das wird durch die aktuelle Energieentwicklung verschärft.»
Der Gewerkschafter forderte auch eine Deckelung des Strompreises für die Industrie, um Unternehmen vor weiter zunehmenden Energiekosten zu schützen. Zur Preissituation insgesamt sagte Vassiliadis: «Ich erwarte, dass der Wirtschaftsminister die energieintensiven Industrien zusammenholt und sich ein Bild geben lässt.»
Zum anderen sei klar, dass eine höhere Kaufkraft ein zentrales Thema in der Tarifrunde der Chemie- und Pharmaindustrie ab Ende März sei. «Klassische Entgeltforderungen müssen Priorität genießen, damit die Inflationseffekte nicht zu einem dauerhaften Reallohnverlust führen», so der IG-BCE-Chef. Ähnliche Forderungen gibt es aus der IG Metall.