Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat schon mehr als die Hälfte der vorgesehenen Gelder zur Unterstützung von Kulturschaffenden in der Pandemie ausgezahlt. Von dem 20-Millionen-Euro-Budget des Schutzfonds Kultur seien bisher rund 10,2 Millionen Euro angewiesen worden, hieß es aus dem Finanzministerium in Schwerin. Zählt man auch die bereits bewilligten, aber noch nicht ausgezahlten Gelder dazu, so sind es den Angaben zufolge noch weitere 1,5 Millionen Euro mehr. Von 2060 Anträgen wurden demnach bisher 1796 positiv beantwortet.
Laut Hendrik Menzl vom Servicecenter Kultur haben sich besonders die Stipendien als sehr gutes Instrument erwiesen, um die Kulturschaffenden zu unterstützen. «Sowohl die Überbrückungsstipendien des Landes als auch die Stipendien, die bundesweit als Teil von Neustart Kultur vergeben wurden, erlebten einen enormen Ansturm», hieß es. Diese seien jedoch mehrheitlich sowohl auf Bundes- wie auch Landesebene ausgelaufen, obwohl sich die Situation der Künstler und Künstlerinnen nicht verändert habe. Für die Betroffenen sei es nicht nachzuvollziehen, dass das erfolgreichste Instrument des MV Schutzfonds Kultur nicht weiter genutzt wird, um sie zu unterstützen, erläuterte Menzl.
Aus Sicht des Kulturministeriums war eine Neuauflage der Landesstipendien entbehrlich. Der Bund sei den Forderungen der Länder nach Hilfen für Soloselbstständige und freischaffende Künstlerinnen und Künstler in der Überbrückungshilfe und auch in Neustart Kultur nachgekommen, sagte ein Sprecher. Konkret wurde auch auf ein Halbjahresstipendium für Bildende Künstlerinnen und Künstler verwiesen, dass Teil dieser Fördermaßnahmen ist. «Wenn der Bund fördert, so wie es jetzt passiert, kann das Land nicht fördern, weil es dann eine Doppelförderung gewesen wäre», hieß es.
Auf Landesebene versuche man aktuell, Freischaffenden durch Öffnungsperspektiven für Kulturträger zu helfen. Insgesamt zeigte sich das Ministerium zufrieden: «Der Schutzfonds erfüllt seinen Zweck.»