Umfrage: Mehrheit der Deutschen geht Energiewende zu langsam

Eine Bitkom-Erhebung zeigt: Mehr als drei Viertel der Deutschen wollen einen schnelleren Wechsel zu erneuerbaren Energien. Und sie erwarten sich viel von digitalen Technologien, fürchten sie aber auch.
Stromzähler
Mehr als zwei Drittel wünschen sich häufiger im Jahr einen genaueren Überblick über ihren Stromverbrauch. © Henning Kaiser/dpa

Einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zufolge ist ein Großteil der Deutschen mit dem Tempo der Energiewende unzufrieden. So gehe 78 Prozent der Menschen im Land der Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energien zu langsam voran. Das seien sieben Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Für die Erhebung wurden im Januar und Februar insgesamt 1008 Menschen telefonisch befragt.

«Damit die Energiewende gelingt, müssen der Verbrauch fossiler Energien massiv gesenkt und die Energieeffizienz insgesamt gesteigert werden», sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Matthias Hartmann. «Die Menschen in Deutschland können und wollen ihren Teil dazu beitragen - brauchen aber praktische Hilfestellung und Unterstützung.»

Laut der Studie sparen 89 Prozent der Deutschen aktuell bewusst Energie ein. Dennoch wünsche sich ein Großteil (71 Prozent), dass sie häufiger im Jahr einen genaueren Überblick über ihren Verbrauch hätten. Rund ein Drittel kenne sogar den eigenen Stromverbrauch nicht. 83 Prozent der Befragten wünschen sich, den Stromverbrauch ganz einfach ablesen zu können, zum Beispiel wie das restliche Datenvolumen auf dem Handy.

Digitale Technologien: Segen oder Fluch?

Dies zeige, dass das Bewusstsein der Menschen für den eigenen Stromverbrauch wachse, betonte Hartmann. Daher steige nicht nur das Interesse an digitalen Messgeräten für Strom weiter: Die Mehrheit (74 Prozent) sehe in digitalen Technologien einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Trotz dieser Tendenz fürchten sich fast drei Viertel der Menschen (72 Prozent) vor Hackern, die ein digitalisiertes Stromnetz lahmlegen könnten.

Auf Grundlage der Umfrage fordert der Digitalverband Bitkom von der Politik, dass Informationsangebote für Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbraucher ausgebaut werden. Neben einer schnellen Umsetzung des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende müssten zudem auch Programme für einen nachhaltigen, digitalen Alltag gefördert werden. So sollten die Menschen beispielsweise in die Lage versetzt werden, ihre Heizung intelligent zu steuern.

© dpa
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