Energiekrise: Viele Kommunen wollen bei Bädern sparen

Erst Corona, nun die steigenden Energiepreise: Viele Städte und Gemeinden erwarten weiter klamme Kassen. Einer Umfrage zufolge könnte das für Wasserratten bitter werden.
Hohe Kosten in der Energiekrise: Viele Kommunen wollen Bäder schließen. © Sina Schuldt/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Angesichts der Energiekrise wollen etliche Kommunen in Deutschland einer Umfrage zufolge sparen und etwa Schwimmbäder schließen oder die Straßenbeleuchtung reduzieren. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der von der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) befragten Städte und Gemeinden will Leistungen kürzen. Im Vorjahr hatte der Anteil bei 26 Prozent gelegen.

Befragt wurden dafür im Oktober und November 301 Kommunen mit mindestens 20.000 Einwohnern. Da es in einigen Bundesländern vergleichsweise viele kleinere Kommunen gebe, seien die Ergebnisse «bedingt repräsentativ».

Schließungen von Hallen- und Freibädern geplant

Knapp jede dritte befragte Kommune plant demnach eine Schließung oder Einschränkungen beim Betrieb von Hallen- und Freibädern. Die Straßenbeleuchtung wollen zwei von fünf Kommunen herunterfahren. Und bei Angeboten in der Jugendbetreuung oder in der Seniorenarbeit setzt demnach jede sechste Stadt oder Gemeinde den Rotstift an. Für das kommende Jahr geht demnach rund die Hälfte der befragten Finanzverwaltungen von Ausgabensteigerungen für Energie von 20 Prozent und mehr aus.

Angesichts der Inflation, erwarteten Tarifsteigerungen für kommunale Angestellte und den Mehrbelastungen für die Versorgung von Geflüchteten erwarten die Kommunen weiter klamme Kassen. Bei 59 Prozent steht am Ende des Jahres den Zahlen zufolge voraussichtlich ein Minus, nur elf Prozent erwarten einen Haushaltsüberschuss. Jede dritte Kommune rechnet mit einer Zunahme ihrer Schulden.

Investitionen in ihre Gebäude, um etwa die Energiewende voranzutreiben, plant demnach jede zweite Stadt oder Gemeinde. «Die aktuellen Maßnahmen sind völlig unzureichend - die Klimaziele der Bundesregierung werden so nicht erreicht», kritisierte der Leiter des Bereichs Government & Public Sector Solutions in Deutschland bei EY, Sven-Joachim Otto. Energiesparen durch ein Absenken der Raumtemperatur oder das Abschalten der Straßenbeleuchtung sei das eine. «Viel wichtiger aber sind Effizienzmaßnahmen, die langfristig Energieverbräuche mindern oder nachhaltige Energieträger einsetzen.»

© dpa
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