Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Priester segnen gleichgeschlechtliche Paare vor Kölner Dom

Der Kölner Kardinal Woelki maßregelte einen Pfarrer, der gleichgeschlechtliche Paare gesegnet hatte. Als Reaktion wurde nun demonstrativ ein solcher Segnungsgottesdienst vor dem Kölner Dom abgehalten.
Segnungsfeier
Herz

Aus Protest gegen Kardinal Rainer Maria Woelki haben am Abend acht katholische Priester eine Segnungsfeier für gleichgeschlechtliche Paare vor dem Kölner Dom zelebriert.

Gut 500 Menschen feierten den Gottesdienst mit, schwenkten Regenbogenflaggen und sangen den Beatles-Hit «All you need is love». Etwa 30 schwule und lesbische, aber auch heterosexuelle Paare ließen sich segnen. Viele weinten vor Glück und Ergriffenheit.

Die katholische Amtskirche brandmarkt Homosexualität als Sünde und diskriminiert queere Gläubige. Die Synodalversammlung zur Reform der katholischen Kirche in Deutschland hatte im März dieses Jahres allerdings mit großer Mehrheit offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare beschlossen. Das letzte Wort in dieser Sache haben allerdings jeweils die Ortsbischöfe, und der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki unterstützt die antiliberale Haltung des Vatikans.

Welle der Empörung

Der Segnungsgottesdienst vom Mittwochabend war eine Reaktion auf die Maßregelung eines Pfarrers aus Mettmann bei Düsseldorf, der ebenfalls eine Segensfeier für homosexuelle Paare abgehalten hatte. Das Erzbistum Köln hatte ihn dafür gerügt. Dieses Vorgehen hatte eine Welle der Empörung ausgelöst.

Nach dem Gottesdienst sagte Maria Mesrian von der Reformbewegung Maria 2.0, es sei erbärmlich, einen Priester abzumahnen, der die Liebe zwischen zwei Menschen gesegnet habe. Sie erinnerte daran, dass das Erzbistum vor einiger Zeit ein Eisengitter vor dem Südportal des Doms gesegnet hatte. «Gitter und Zäune sind diesen Männern heilig und segenswürdig, die Liebe zwischen Menschen aber nicht», sagte Mesrian. Eine theologische Rechtfertigung dafür gebe es nicht: Im Evangelium finde sich keine einzige Stelle, an der Jesus einen Menschen ausschließe oder abweise.

Lehmann: Wichtiges Symbol

Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), nannte den Gottesdienst vor dem Dom ein wichtiges Symbol für die oft geforderte Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare in der katholischen Kirche. «Es ist vor allem der kirchlichen Basis zu verdanken, dass sich die Kirche immer weiter öffnet», so Lehmann. «Erzbischof Woelki und der Vatikan hingegen hinken Lichtjahre der gesellschaftlichen Wirklichkeit hinterher.»

Einige Meter von der Segensfeier auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz entfernt demonstrierten etwa ein Dutzend konservative Katholiken gegen die Segnungen. «Bleiben wir katholisch», stand auf einem Transparent. Organisator dieser Gegenkundgebung war die «Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum». Rund um sie versammelten sich aber wiederum antifaschistische Gegendemonstranten und buhten die kleine Gruppe lautstark aus.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Verklärungskathedrale
Kultur
Ukraine: Rund 250 kriegsbedrohte Baudenkmäler dokumentiert
«The Masked Singer»
Tv & kino
Hinter Mars-Maus steckte Jenke von Wilmsdorff
Kaulitz-Brüder
Musik news
Enttäuschte Kaulitz-Brüder: Überraschungen bei «The Voice»
Sendemasten
Internet news & surftipps
Handynetz an Schienen: 5G-Projekt erprobt besseren Funk
Basteln, Dekorieren, Schenken: Die 7 besten DIY-Apps für kreative Weihnachten
Handy ratgeber & tests
Basteln, Dekorieren, Schenken: Die 7 besten DIY-Apps für kreative Weihnachten
iPad
Das beste netz deutschlands
Sicherheitslücken in Apple-Geräten und Browsern stopfen
U17-WM-Finale
Fußball news
So können die U17-Weltmeister Hoffnungsträger werden
LED-Lichterketten leuchten effizienter als herkömmliche
Wohnen
Lichterketten: LED leuchtet effizienter