Konkret entfielen die zusätzlichen Abschlussklausuren und die mündlichen Abschlussprüfungen beim Ersten Schulabschluss. Das Abschlusszeugnis bestehe dann aus den im Abschlussjahr erreichten normalen Noten in allen Fächern. Die durch den Wegfall der Prüfungen gewonnene Arbeitszeit soll zur Intensivierung des Unterrichts genutzt werden, um Lernrückstände aufzuarbeiten. Beim Mittleren Schulabschluss werde die Zahl der Prüfungen von sechs auf drei halbiert. Deren Noten bildeten zusammen mit den normalen Noten aus dem Abschlussjahr das Abschlusszeugnis.
Beim Abitur wiederum würden die Themenbereiche etwas genauer eingegrenzt, so dass sich die Schüler gezielter vorbereiten können. Zudem bekommen alle Schüler in den Abiturklausuren 30 Minuten mehr Zeit. In Mathematik gebe es zudem eine Wahlmöglichkeit zwischen mehreren Aufgaben. Um Missverständnisse bei den Aufgaben zu vermeiden, bekämen die Abiturienten darüber hinaus eine kurze Liste mit den wichtigsten Fachbegriffen. Auch würden die Lehrkräfte die besondere Lage bei der Notenfindung berücksichtigen.
«Die monatelangen Schulschließungen haben nicht nur zu Lernrückständen geführt, sondern belasten die Schülerinnen und Schüler auch in der Konzentration und in ihrem Lernverhalten», sagte Rabe. Es sei deshalb nur fair, wenn diese besondere Lernsituation maßvoll berücksichtigt werde. «Es gibt nichts geschenkt, aber Dank der Anpassungen können sich die Schülerinnen und Schüler gezielter auf ihren Schulabschluss vorbereiten.»