Das juristische Gerangel um die Nachfolge geht weiter. Die Landesregierung hatte sich auf Claussens Vorschlag für die Leiterin der Kieler Staatsanwaltschaft, Birgit Heß, als neue Generalstaatsanwältin entschieden. Dagegen legte nach dem Leiter der Lübecker Staatsanwaltschaft, Ralph Döpper, nun auch der ebenfalls unterlegene Bewerber Georg-Friedrich Güntge Widerspruch ein. Zuvor hatten die «Kieler Nachrichten» berichtet.
Güntge sagte der Deutschen Presse-Agentur, ihm sei Akteneinsicht wichtig, «um die Entscheidung des Ministeriums aus den Akten nachvollziehen zu können». Güntge ist seit April 2020 Vize-Generalstaatsanwalt und seit 2016 Leiter der Rechtsabteilung der Generalstaatsanwaltschaft. Ist die Nachfolge zum Jahresende nicht geklärt, könnte Güntge als ständiger Vertreter kommissarischer Chefankläger werden. Das Justizministerium wollte sich dazu nicht äußern.
Der Generalstaatsanwalt ist höchster Ankläger des Landes und Vorgesetzter der dem Oberlandesgericht zugeordneten Staatsanwaltschaft für alle Rechtssachen, die dort entschieden werden. Darüber hinaus hat er die Dienstaufsicht über alle Staatsanwälte in den Landgerichtsbezirken Flensburg, Kiel, Lübeck und Itzehoe.