Die größte Verlegung des Unterrichts in die häusliche Umgebung gab es im 2. Schulhalbjahr mit 36,7 Prozent in der Sekundarstufe I an den Gymnasien. Knapp 15 Prozent des Stundensolls in den Klassen 1 bis 6 der Grundschulen erteilten die Lehrer im Fernunterricht. Mit 11,6 Prozent hatten die Schüler der Primarstufe an Gesamtschulen den geringsten Anteil des Distanzunterrichts am Stundensoll.
Die großen Defizite des Distanzunterrichts müssten die Kinder und Jugendlichen ausbaden, kritisierte Hohloch am Donnerstag, Er forderte daher die Einstellung von weiterem Personal. «Wir brauchen jetzt endlich ein Aufholprogramm, das wirklich hilft, mehr Schulpsychologen sowie unbefristete Stellen für Förder- und Grundschullehrer», sagte Hohloch. «Und eine Fokussierung auf die Grundfertigkeiten Lesen, Rechnen und Schreiben an den Grundschulen des Landes.»
Auch der Landesvorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW, Günther Fuchs, forderte die Einstellung von mehr Lehrern. Eine individuelle Förderung von Schülern sei wegen zu voller Klassen kaum möglich, sagte Fuchs. Kleinere Lerngruppen könnten die Schulen auch sicherer machen, meinte er. Der hohe Anteil des Distanzunterrichts sei darin begründet, dass Schulen im ganzen Land wegen Corona-Ausbrüchen geschlossen werden oder Lerngruppen in Quarantäne mussten.